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Dokument KATECHISMUS der katholischen Kirche 2007
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=S=> Kte 1005 Um mit Christus aufzuerstehen , muß man mit Christus sterben ; dazu ist es notwendig , aus dem Leib auszuwandern und daheim beim Herrn zu sein ( 2 Kor 5,8 ) . Bei diesem Aufbrechen ( Phil 1,23 ) , beim Tod , wird die Seele vom Leib getrennt . Sie wird am Tag der Auferstehung der Toten wieder mit ihrem Leib vereint werden [ Vgl . SPF 28 ] .
=M=> Kte Der Tod
=S=> Kte 1006 Angesichts des Todes wird das Rätsel des menschlichen Daseins am größten ( GS 18 ) . In einer bestimmten Hinsicht ist der leibliche Tod natürlich ; für den Glauben aber ist er ein Lohn der Sünde ( Röm 6,23 ) [ Vgl . Gen 2,17 ] . Und für jene , die in der Gnade Christi sterben , ist der Tod ein Hineingenommen-werden in den Tod des Herrn , um auch an seiner Auferstehung teilnehmen zu können [ Vgl . Röm 6,3-9 ; Phil 3:10-11 ] .
=S=> Kte 1007 Der Tod ist das Ende des irdischen Lebens . Unser Leben dauert eine gewisse Zeit , in deren Lauf wir uns verändern und altern . Unser Tod erscheint wie bei allen Lebewesen der Erde als natürliches Lebensende . Dieser Aspekt des Todes gibt unserem Leben etwas Dringliches : Das Wissen um die Sterblichkeit kann uns daran erinnern , daß uns zur Verwirklichung unseres Lebens nur eine beschränkte Frist zur Verfügung steht : Denk an deinen Schöpfer in deinen frühen Jahren . . . bevor der Staub auf die Erde zurückfällt als das , was er war , und der Atem zu Gott zurückkehrt , der ihn gegeben hat ( Koh 12,1:7 ) .
=S=> Kte 1008 Der Tod ist Folge der Sünde . Als authentischer Ausleger der Aussagen der Heiligen Schrift [ Vgl . Gen 2,17 ; 3,3 ; 3,19 ; weish 1,13 ; Röm 5,12 ; 6,23 ] und der Überlieferung lehrt das Lehramt der Kirche , daß der Tod in die Welt gekommen ist , weil der Mensch gesündigt hat [ Vgl . DS 1511 ] . Obwohl der Mensch eine sterbliche Natur besaß , bestimmte ihn der Schöpfer nicht zum Sterben . Der Tod widerspricht somit den Ratschlüssen Gottes , des Schöpfers . Er hielt als Folge der Sünde in die Welt Einzug [ Vgl . 1 Kor 15,26 ] . Der leibliche Tod , dem der Mensch , hätte er nicht gesündigt , entzogen gewesen wäre ( GS 18 ) , ist so der letzte Feind des Menschen , der zu besiegen ist [ Vgl . 1 Kor 15,26 ] .
=S=> Kte 1009 Der Tod ist durch Christus umgewandelt worden . Auch Jesus , der Sohn Gottes , hat den Tod , der zum menschlichen Dasein gehört , erlitten . Obwohl er vor ihm zurückschreckte [ Vgl . Mk 14,33-34 ; Hebr 5,7-8 ] , nahm er ihn in völliger und freier Unterwerfung unter den Willen seines Vaters auf sich . Der Gehorsam Jesu hat den Fluch , der auf dem Tod lag , in Segen verwandelt [ Vgl . Röm 5,19-2 ] .
=M=> Kte Der Sinn des christlichen Todes
=S=> Kte 1010 Durch Christus hat der christliche Tod einen positiven Sinn . Für mich ist Christus das Leben , und Sterben Gewinn ( Phil 1,21 ) . Das Wort ist glaubwürdig : Wenn wir mit Christus gestorben sind , werden wir auch mit ihm leben ( 2 Tim 2,11 ) . Das wesentlich Neue am christlichen Tod liegt darin : Durch die Taufe ist der Christ sakramental schon mit Christus gestorben , um aus einem neuen Leben zu leben . Wenn wir in der Gnade Christi sterben , vollendet der leibliche Tod dieses Sterben mit Christus und vollzieht so endgültig unsere Eingliederung in ihn durch seine Erlösungstat : Besser ist es für mich , zu sterben auf Christus hin , als König zu sein über die Enden der Erde . Jenen suche ich , der für uns starb ; jenen will ich , der unsertwegen auferstand . Das Gebären steht mir bevor . . . Laßt mich reines Licht empfangen ! Dort angekommen , werde ich Mensch sein ( Ignatius v . Antiochien , Rom . 6,1-2 ) .
=S=> Kte 1011 Im Tod ruft Gott den Menschen zu sich . Darum kann sich der Christ ähnlich wie Paulus nach dem Tod sehnen : Ich sehne mich danach , aufzubrechen und bei Christus zu sein ( Phil 1,23 ) . Und er kann , nach dem Beispiel Christi , seinen Tod zu einem Akt des Gehorsams und der Liebe zum Vater machen [ Vgl . Lk 23,46 ] . Mein irdisches Verlangen ist gekreuzigt . . . In mir ist lebendiges und redendes Wasser , das murmelt und in mir sagt : Auf zum Vater ! ( Ignatius v . Antiochien , Rom . 7,2 ) . Ich will Gott sehen , und um ihn zu sehen , muß man sterben ( Theresa v . Jesus , vida 1 ) . Ich sterbe nicht ; ich gehe ins Leben ein ( Theresia vom Kinde Jesu , verba ) .
=S=> Kte 1012 Die christliche Sicht des Todes [ Vgl . 1 Thess 4,13-14 ] wird in der Liturgie der Kirche besonders gut ausgedrückt : Deinen Gläubigen , o Herr , wird das Leben gewandelt , nicht genommen . Und wenn die Herberge der irdischen Pilgerschaft zerfällt , ist uns im Himmel eine ewige Wohnung bereitet ( MR , Präfation von den Verstorbenen ) .
=S=> Kte 1013 Der Tod ist das Ende der irdischen Pilgerschaft des Menschen , der Zeit der Gnade und des Erbarmens , die Gott ihm bietet , um sein Erdenleben nach dem Plane Gottes zu leben und über sein letztes Schicksal zu entscheiden . Wenn unser einmaliger irdischer Lebenslauf erfüllt ist ( LG 48 ) , kehren wir nicht mehr zurück , um noch weitere Male auf Erden zu leben . Es ist dem Menschen bestimmt , ein einziges Mal zu sterben ( Hebr 9,27 ) . Nach dem Tod gibt es keine Reinkarnation .
=S=> Kte 1014 Die Kirche ermutigt uns , uns auf die Stunde des Todes vorzubereiten ( , " Von einem plötzlichen Tode erlöse uns , o Herr !" : Allerheiligenlitanei ) , die Gottesmutter zu bitten , in der Stunde unseres Todes für uns einzutreten ( Gebet Ave Maria ) und uns dem hl . Josef , dem Patron der Sterbenden , anzuvertrauen : In allen deinen Handlungen , in allen deinen Gedanken solltest du dich so verhalten , als ob du heute sterben müßtest . Wenn du ein gutes Gewissen hättest , würdest du den Tod nicht sehr fürchten . Es wäre besser , sich vor der Sünde zu hüten , als vor dem Tod zu flüchten . Falls du heute nicht bereit bist , wirst du es dann morgen sein ? ( Nachfolge Christi 1,23,1 ) . Gelobt seist du , Herre mein , durch unsern Bruder , den leiblichen Tod ; ihm kann kein lebender Mensch entrinnen . Wehe denen , die sterben in tödlicher Sünde ! Selig , die er in deinem heiligsten Willen findet ! Denn sie versehrt nicht der zweite Tod ( Franz von Assisi , Sonnengesang ) .