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=S=> Kte 748 Da Christus das Licht der Völker ist , wünscht dieses im Heiligen Geist versammelte Hochheilige Konzil dringend , alle Menschen durch seine Herrlichkeit , die auf dem Antlitz der Kirche widerscheint , zu erleuchten , indem sie der ganzen Schöpfung das Evangelium verkündet . Mit diesen Worten beginnt die Dogmatische Konstitution über die Kirche Lumen gentium des Zweiten Vatikanischen Konzils ( LG 1 ) . Damit zeigt das Konzil , daß der Glaubensartikel über die Kirche gänzlich von den Glaubensartikeln über Jesus Christus abhängt . Die Kirche hat kein anderes Licht als das Licht Christi ; man kann sie nach einem Bild , das den Kirchenvätern lieb war , mit dem Mond vergleichen , dessen ganzes Licht Widerschein der Sonne ist .
=S=> Kte 749 Der Artikel über die Kirche hängt auch gänzlich vom vorhergehenden Artikel über den Heiligen Geist ab . Denn nachdem wir gezeigt haben , daß der Heilige Geist Quell und Spender aller Heiligkeit ist , bekennen wir jetzt , daß von ihm die Kirche mit Heiligkeit beschenkt wird ( Catech . R . 1,10,1 ) . Wie die Väter sagen , ist die Kirche der Ort , wo der Geist blüht ( Hippolyt , trad . ap . 35 ) .
=S=> Kte 750 Der Glaube , daß die Kirche heilig und katholisch und ( wie das Credo von
Aug hinzufügt ) eine und apostolisch ist , läßt sich vom Glauben an Gott den Vater , den Sohn und den Heiligen Geist nicht trennen . Im Apostolischen Glaubensbekenntnis bekennen wir eine heilige Kirche ( " Credo . . . Ecelesiam " ) , sagen aber nicht , daß wir an die Kirche glauben , damit wir nicht Gott und seine Werke miteinander verwechseln , sondern alle Gaben , die er in seine Kirche gelegt hat , klar der Güte Gottes zuschreiben [ Vgl . Catech . R . 110,22. ] .
=U5= Abs1 -- Absatz 1 DIE KIRCHE IM PLANE GOTFES
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=U6= UebI -- I Namen und Sinnbilder der Kirche
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=S=> Kte 751 Das Wort Kirche kommt ( wie das englische church ) vom griechischen Beiwort kyriaké , das heißt die dem Herrn gehörende . Die biblische Bezeichnung für sie lautet ekklesia ( vom griechischen Zeitwort ek-kalein , herausrufen ; davon das französische église ) und bedeutet Volksversammlung [ Vgl . Apg 19,39 ] , zumeist religiösen Charakters . Dieser Ausdruck wird in der griechischen Übersetzung des Alten Testaments des öftern für die Versammlung des auserwählten Volkes vor Gott verwendet , vor allem für die Versammlung am Sinai , wo Israel das Gesetz erhielt und von Gott zu seinem heiligen Volk gemacht wurde [ Vgl . Ex 19 ] . Die christliche Urgemeinde sah sich als Nachfolgerin dieser Versammlung und nannte sich deshalb Kirche . In der Kirche ruft Gott von allen Enden der Erde sein Volk zusammen .
=S=> Kte 752 Im christlichen Sprachgebrauch bezeichnet Kirche die liturgische Versammlung [ Vgl . 1 Kor 11,18;14,19.28.34.35 ] , aber auch die Ortsgemeinde [ Vgl . 1 Kor 1,2 ; 16,1 ] oder die gesamte Gemeinschaft der Gläubigen [ Vgl . 1 Kor 15,9 ; Gal 1,13 ; Phil 3,6 ] . Diese drei Bedeutungen lassen sich nicht voneinander trennen . Die Kirche ist das Volk , das Gott in der ganzen Welt versammelt . Sie besteht in den Ortsgemeinden und verwirklicht sich als liturgische , vor allem als eucharistische Versammlung . Sie lebt aus dem Wort und dem Leib Christi und wird dadurch selbst Leib Christi .
=M=> Kte Die Symbole der Kirche
=S=> Kte 753 In der Heiligen Schrift finden wir eine Fülle von Bildern und Gestalten , durch die Offenbarung vom unerschöpflichen Mysterium der Kirche spricht . Die dem Alten Testament entnommenen Bilder sind Variationen eines Grundgedankens , nämlich der Idee des Gottesvolkes . Im Neuen Testament [ Vgl . Eph 1,22 ; Kol 1,18 ] finden alle diese Bilder eine neue Mitte : Christus , der zum Haupt dieses Volkes wird [ Vgl . LG 9 ] , das somit sein Leib ist . Um diese Mitte sind Bilder angeordnet , die vom Hirtenleben und Ackerbau , vom Hausbau oder auch von der Familie und der Brautschaft genommen sind ( LG 6 ) .
=S=> Kte 754 Die Kirche ist nämlich der Schafstall , dessen einzige und notwendige Tür Christus ist [ Vgl . Joh 10,1-10 ] . Sie ist auch die Herde , als deren künftigen Hirten sich Gott selbst angekündigt hat [ Vgl . Jes 40,11 ; Ez 34,11-31 ] . Wenngleich ihre Schafe von menschlichen Hirten geleitet werden , so werden sie dennoch unaufhörlich von Christus selbst geführt und genährt werden , dem guten Hirten und dem Ersten der Hirten [ Vgl . Joh 10,11 ; 1 PeIr 5,4 ] , der sein Leben hingegeben hat für die Schafe [ Vgl . Jes 40,11 ; Ez 34,11-31 ] ( LG 6 ) .
=S=> Kte 755 Die Kirche ist das Ackerfe !d oder der Acker Gottes ( 1 Kor 3,9 ) . Auf jenem Acker wächst der alte ölbaum , dessen heilige Wurzel die Patriarchen waren und in dem die Versöhnung von Juden und Heiden geschehen ist und geschehen wird [ Vgl . Jes 5,1-7 ] . Sie wurde vom himmlischen Ackerherrn als auserlesener Weingarten gepflanzt . Der par wahre Weinstock ist Christus , der den Rebzweigen Leben und Fruchtbarkeit gibt , uns nämlich , die wir durch die Kirche in ihm bleiben , und ohne den wir nichts tun können " ( LG 6 ) .
=S=> Kte 756 Des öfteren wird die Kirche auch Bauwerk Gottes genannt ( 1 Kor 3,9 ) . Der Herr selbst hat sich mit dem Stein verglichen , den die Bauleute verworfen haben , der aber zum Eckstein geworden ist [ Vgl . Apg 4,11 ; 1 Petr 2,7 ; Ps 118,22 ] . Auf diesem Fundament wird die Kirche von den Aposteln errichtet [ Vgl . 1 Kor 3,11. 4 Eph 2 , 19-22 ] und von ihm empfängt sie Festigkeit und Zusammenhalt . Dieser Bau wird durch verschiedene Bezeichnungen geziert : Haus Gottes ( 1 Tim 3,15 ) , in dem nämlich die Familie Gottes wohnt , Wohnstatt Gottes im Geiste [ Vgl . Offb 12,17 ] ; Zelt Gottes unter den Menschen ( Offb 21,3 ) und insbesondere heiliger Tempel , der von den heiligen Vätern , in den steinernen Heiligtümern dargestellt , gepriesen , und in der Liturgie nicht zu Unrecht mit der heiligen Stadt verglichen wird , dem neuen Jerusalem . In ihn werden wir nämlich hier auf Erden als lebendige Steine eingebaut ( 1 Petr 2,5 ) . Diese heilige Stadt schaut Johannes bei der Erneuerung der Welt aus den Himmeln von Gott herabs teigen , bereitet wie eine Braut , die geschmückt ist für ihren Mann ( Offb 21,1-2 ) ( LG 6 ) .
=S=> Kte 757 Die Kirche wird auch ‚das Jerusalem droben‘ und ‚unsere Mutter‘ genannt ( Gal 4,26)3 ; sie wird beschrieben als die makellose Braut des makellosen Lammes ( Offb 19,7 ; 21,2:9 ; 22,17 ) ; Christus hat sie ‚geliebt und sich für sie hingegeben , um sie zu heiligen‘ ( Eph 5,25-26 ) ; in unauflöslichem Bund hat er sie sich zugesellt ; er ‚nährt und hegt‘ sie unaufhörlich ( Eph 5,29 ) ( LG 6 ) .
=U6= UebII -- II Ursprung , Gründung und Sendung der Kirche
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=S=> Kte Die Kirche - durch den Heiligen Geist geoffenbart
=S=> Kte 767 Als das Werk vollendet war , das der Vater dem Sohn auf Erden zu tun aufgetragen hat , wurde am Pfingsttag der Heilige Geist gesandt , auf daß er die Kirche immerfort heilige ( LG 4 ) . Damals wurde die Kirche vor der Menge öffentlich bekanntgemacht , die Ausbreitung des Evangeliums unter den Heiden durch die Verkündigung nahm ihren Anfang ( AG 4 ) . Als Zusammenrufung aller Menschen zum Heil ist die Kirche ihrer Natur nach missionarisch , von Christus zu allen Völkern gesandt , um alle Menschen zu Jüngern zu machen [ Vgl . Mt 28,19-20 ; AG 2 ; 5-6 ] .
=S=> Kte 768 Um seine Sendung zu vollziehen , bereitet und lenkt der Geist die Kirche durch die verschiedenen hierarchischen und charismatischen Gaben ( LG 4 ) . Durch ihn empfängt die Kirche , die mit den Gaben ihres Gründers ausgestattet ist und seine Gebote der Liebe , der Demut und der Selbstverleugnung treulich hält , die Sendung , das Reich Christi und Gottes anzukündigen und in allen Völkern zu begründen . So stellt sie Keim und Anfang dieses Reiches auf Erden dar ( LG 5 ) .
=S=> Kte Die Kirche - in Herrlichkeit vollendet
=S=> Kte 769 Die Kirche . . . wird erst in der himmlischen Herrlichkeit vollendet werden ( LG 48 ) , bei der Wiederkunft Christi in Herrlichkeit . Bis dahin schreitet die Kirche auf ihrer Pilgerschaft dahin zwischen Verfolgungen der Welt und Tröstungen Gottes ( Augustinus , civ . 18,51 ) [ Vgl . LG 8 ] . Hier auf Erden weiß sie sich fern vom Herrn in der Fremde [ Vgl . 2 Kor 5,6 ; LG 6 ] und sehnt sich nach dem vollendeten Reich , danach , mit ihrem König in Herrlichkeit vereint zu werden ( LG 5 ) . Zur Vollendung der Kirche und durch sie zur Vollendung der Welt in Herrlichkeit wird es nicht ohne große Prüfungen kommen . Erst dann werden alle Gerechten von Adam an , ‚von dem gerechten Abel bis zum letzten Erwählten‘ , in der allumfassenden Kirche beim Vater versammelt werden ( LG 2 ) .
=U6= UebIII -- III Das Mysterium der Kirche
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=S=> Kte 770 Die Kirche steht in der Geschichte , gleichzeitig aber auch über ihr . Nur mit den Augen des Glaubens ( Catech . R . 1,10 , 20 ) vermag man in ihrer sichtbaren Wirklichkeit auch eine geistige Wirklichkeit wahrzunehmen , die Trägerin göttlichen Lebens ist .
=S=> Kte Die Kirche - sichtbar und geistig
=S=> Kte 771 Der einzige Mittler Christus hat seine heilige Kirche , die Gemeinschaft des Glaubens , der Hoffnung und der Liebe , hier auf Erden als sichtbares Gefüge verfaßt und erhält sie als solches unablässig ; so gießt er durch sie Wahrheit und Gnade auf alle aus ( LG 8 ) . Die Kirche ist gleichzeitig : - die mit hierarchischen Organen ausgestattete Gesellschaft und der geheimnisvolle Leib Christi , - die sichtbare Versammlung und die geistliche Gemeinschaft , - die irdische Kirche und die mit himmlischen Gaben beschenkte Kirche . Diese Aspekte bilden eine einzige , komplexe Wirklichkeit , die aus menschlichem und göttlichem Element zusammenwächst ( LG 8 ) . Die Eigentümlichkeit [ der Kirche ] ist es , zugleich menschlich und göttlich zu sein , sichtbar mit Unsichtbarem ausgestattet , glühend im Handeln und frei für die Betrachtung , in der Welt gegenwärtig und doch unterwegs ; und zwar so , daß in ihr das , was menschlich ist , auf das Göttliche hingeordnet und ihm untergeordnet wird , was sichtbar ist , auf das Unsichtbare , was zur Tätigkeit gehört , auf die Betrachtung , was gegenwärtig ist , auf die künftige Stadt , die wir suchen ( SC 2 ) . Welche Niedrigkeit ! Welche Erhabenheit ! Ein Gezelt Kedars und ein Heiligtum Gottes , eine irdische Wohnstätte und ein himmlischer Palast , Lehmhütte und Königsburg , Leib des Todes und Tempel des Lichtes , der Abscheu der Stolzen und die Braut des Herrn ! Schwarz ist sie und doch schön , ihr Töchter Jerusalems ! Ob die Mühsal und der Schmerz der langen Verbannung sie auch entstellen , so schmückt sie dennoch himmlische Schönheit ( Bernhard , Cant . 27,14 ) .
=S=> Kte Die Kirche - Mysterium der Vereinigung der Menschen mit Gott
=S=> Kte 772 In der Kirche vollzieht und offenbart Christus sein innerstes Mysterium als Ziel des Ratschlusses Gottes , das All in Christus wieder unter ein Haupt zu fassen ( Eph 1,10 ) . Der hl . Paulus nennt die bräutliche Vereinigung Christi und der Kirche ein tiefes Geheimnis ( Eph 5,32 ) . Da die Kirche mit Christus als ihrem Bräutigam vereint ist [ Vgl . Eph 5 , 25-27 ] , wird sie ihrerseits Geheimnis [ Vgl . Eph 3,9-11 ] . Dieses Mysterium betrachtend , schreibt der hl . Paulus : Christus ist unter euch , er ist die Hoffnung auf Herrlichkeit ( Kol 1,27 ) .
=S=> Kte 773 Die Gemeinschaft der Menschen mit Gott durch die Liebe , die niemals aufhört ( 1 Kor 13,8 ) , ist das Ziel , das all das bestimmt , was in der Kirche an diese vergängliche Welt gebundenes sakramentales Mittel ist(1 ) . Ihre hierarchische Struktur ist ganz für die Heiligkeit der Glieder Christi bestimmt . Die Heiligkeit wird aber an dem ‚tiefen Geheimnis‘ gemessen , in dem die Braut mit der Hingabe der Liebe die Hingabe des Bräutigams erwidert ( MD 27 ) . Als die Braut ohne Flecken und Falten ( Eph 5,27 ) geht Maria uns allen auf dem Weg der Heiligkeit , die das Mysterium der Kirche ausmacht , voran . In diesem Sinne geht die marianische Dimension der Kirche der Petrusdimension voraus ( MD 27 ) .
=S=> Kte Die Kirche - universales Heilssakrament
=S=> Kte 774 Das griechische Wort mysterion [ Geheimnis ] wurde auf lateinisch durch zwei Ausdrücke wiedergegeben durch mysterium und sacramentum . In der späteren Deutung drückt der Begriff sacramentum mehr das sichtbare Zeichen der verborgenen Heilswirklichkeit aus , die mit dem Begriff mysterium bezeichnet wird . In diesem Sinn ist Christus selbst das Heilsmysterium : Das Mysterium Gottes ist nichts anderes als Christus ( Augustinus , ep . 187,11,34 ) . Das Heilswerk seiner heiligen und heiligenden Menschennatur ist das Heilssakrament , das sich in den Sakramenten der Kirche ( die von den Ostkirchen auch als die heiligen Mysterien bezeichnet werden ) bekundet und in ihnen wirkt . Die sieben Sakramente sind die Zeichen und Werkzeuge , durch die der Heilige Geist die Gnade Christi , der das Haupt ist , in der Kirche , die sein Leib ist , verbreitet . Die Kirche enthält und vermittelt also die unsichtbare Gnade , die sie bezeichnet . In diesem analogen Sinn wird sie Sakrament genannt .
=S=> Kte 775 Die Kirche ist in Christus gleichsam das Sakrament , das heißt Zeichen und Werkzeug für die innigste Vereinigung mit Gott und für die Einheit des ganzen Menschengeschlechts ( LG 1 ) . Das erste Ziel der Kirche ist , das Sakrament der tiefen Vereinigung der Menschen mit Gott zu sein . Weil die Gemeinschaft unter den Menschen in der Vereinigung mit Gott wurzelt , ist die Kirche auch das Sakrament der Einheit des Menschengeschlechtes . In ihr hat diese Einheit schon begonnen , denn sie sammelt Menschen aus allen Nationen und Stämmen , Völkern und Sprachen ( Offb 7,9 ) . Gleichzeitig ist die Kirche Zeichen und Werkzeug des vollen Zustandekommens dieser noch ausstehenden Einheit .
=S=> Kte 776 Als Sakrament ist die Kirche Werkzeug Christi . Die Kirche ist in den Händen Christi Werkzeug der Erlösung aller ( LG 9 ) , allumfassendes Sakrament des Heiles ( LG 48 ) , durch das Christus die Liebe Gottes zum Menschen zugleich offenbart und verwirklicht ( GS 45,1 ) . Sie ist das sichtbare Projekt der Liebe Gottes zur Menschheit ( Paul VI. , Ansprache vom 22. Juni 1973 ) . Diese Liebe will , daß das ganze Menschengeschlecht ein einziges Volk Gottes bilde , in den einen Leib Christi zusammenwachse und zu dem einen Tempel des Heiligen Geistes aufgebaut werde ( AG 7 ) [ Vgl . LG 17 ] .
=U6= UebIV -- Kurztexte --
=S=> Kte 777 Das biblische Wort für die Kirche [ ekklesia ] bedeutet wörtlich Zusammenrufung . Es bezeichnet die Versammlung derer die das Wort Gottes zusammenruft damit sie das Volk Gottes bilden und durch den Leib Christi genährt selbst Leib Christi werden .
=S=> Kte 778 Die Kirche ist zugleich Weg und Ziel des Ratschlusses Gottes . In der Schöpfung vorausgebildet im Alten Bund vorbereitet durch die Worte und Taten Christi gegründet durch sein erlösendes Kreuz und seine Auferstehung verwirklicht wird sie durch die Ausgießung des Heiligen Geistes als Heilsmysterium offenbart . Sie wird als Vereinigung aller auf Erden Freigekauften [ Vgl . Offb 14,4 ] in der Herrlichkeit des Himmels vollendet werden .
=S=> Kte 779 Die Kirche ist zugleich sichtbar und geistig hierarchische Gesellschaft und mystischer Leib Christi . Sie bildet eine Einheit bestehend aus menschlichem und göttlichem Element . Das macht ihr Geheimnis aus das einzig der Glaube zu erfassen vermag .
=S=> Kte 780 Die Kirche ist in dieser Welt das Sakrament des Heils das Zeichen und Werkzeug der Gemeinschaft mit Gott und mit den Menschen .
=U5= Abs2 -- Absatz 2 DIE KIRCHE - VOLK GOTTES , LEIB CHRISTI , TEMPEL DES HEILIGEN GEISTES
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=U6= UebI -- I Die Kirche ist Volk Gottes
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=S=> Kte 781 Zu jeder Zeit und in jedem Volk ist Gott jeder willkommen , der ihn fürchtet und Gerechtigkeit übt . Gott hat es jedoch gefallen , die Menschen nicht einzeln , unabhängig von aller wechselseitigen Verbindung , zu heiligen und zu retten , sondern sie zu einem Volke zu machen , das ihn in Wahrheit anerkennen und ihm in Heiligkeit dienen sollte . So hat er das israelitische Volk sich zum Volk erwählt und hat mit ihm einen Bund geschlossen und es Stufe für Stufe unterwiesen . . . Dies alles jedoch wurde zur Vorbereitung und zum Vorbild jenes neuen und vollkommenen Bundes , der in Christus geschlossen . . . werden sollte . . . Diesen neuen Bund hat Christus gestiftet in seinem Blute , indem er sich aus Juden und Heiden ein Volk berief das nicht dem Fleische nach , sondern im Geiste zur Einheit zusammenwachsen sollte ( LG 9 ) .
=M=> Kte Die Besonderheiten des Volkes Gottes
=S=> Kte 782 Das Volk Gottes weist Besonderheiten auf , die es von allen Religionsund Volksgruppen , von allen politischen und kulturellen Gruppen der Geschichte klar unterscheiden : Es ist das Volk Gottes . Gott gehört keinem Volk zu eigen . Er hat sich aber aus denen , die einst kein Volk waren , ein Volk erworben : ein auserwähltes Geschlecht , eine königliche Priesterschaft , einen heiligen Stamm ( 1 Petr 2,9 ) . Glied dieses Volkes wird man nicht durch die leibliche Geburt , sondern durch die Geburt von oben , aus Wasser und Geist ( Joh 3,3-5 ) , das heißt durch den Glauben an Christus und die Taufe . Dieses Volk hat Jesus , den Christus [ Gesalbten , Messias ] zum Haupt . Weil ein und dasselbe Salböl , der Heilige Geist , vom Haupt in den Leib hinabfließt , ist es das messianische Volk . Es hat als Stand die Würde und die Freiheit der Kinder Gottes , in deren Herzen der Heilige Geist wie in einem Tempel wohnt . Es hat als Gesetz das neue Gebot , zu lieben , wie Christus uns geliebt hat [ Vgl . Job 13,34 ] ( LG 9 ) . Das ist das neue Gesetz des Heiligen Geistes [ Vgl . Röm 8,2 ; Gal 5,25 ] . Es hat als Sendung , Salz der Erde und Licht der Welt zu sein [ Vgl . Mt 15,13-16 ] . Es ist für das ganze Menschengeschlecht die unzerstörbare Keimzelle der Einheit , der Hoffnung und des Heils . Es hat schließlich als Ziel das Reich Gottes , das von Gott selbst auf Erden grundgelegt wurde und weiter ausgedehnt werden muß , bis es am Ende der Zeiten von ihm auch vollendet wird ( LG 9 ) .
=S=> Kte Ein priesterliches , prophetisches und königliches Volk
=S=> Kte 783 Jesus Christus wurde vom Vater mit dem Heiligen Geist gesalbt und zum Priester , Propheten und König bestellt . Das ganze Volk Gottes hat an diesen drei Ämtern Christi teil und ist verantwortlich für die Sendung und den Dienst , die sich daraus ergeben [ Vgl . RH 18-21 ] .
=S=> Kte 784 Wer durch den Glauben und die Taufe in das Volk Gottes eintritt , erhält Anteil an der einzigartigen Berufung dieses Volkes : an seiner priesterlichen Berufung . Christus der Herr , als Hoherpriester aus den Menschen genommen , hat das neue Volk ‚zum Königreich und zu Priestern für Gott und seinen Vater gemacht‘ . Durch die Wiedergeburt und die Salbung mit dem Heiligen Geist werden die Getauften nämlich zu einem geistigen Haus und einem heiligen Priestertum geweiht ( LG 10 ) .
=S=> Kte 785 Das heilige Volk Gottes nimmt auch teil am prophetischen Amt Christi , vor allem durch den übernatürlichen Glaubenssinn , der dem ganzen Volk , den Laien und der Hierarchie , zu eigen ist . Durch ihn hängt [ es ] dem einmal den Heiligen übergebenen Glauben unwiderruflich an ( LG 12 ) , versteht ihn immer tiefer und wird inmitten dieser Welt zum Zeugen Christi .
=S=> Kte 786 Das Gottesvolk hat auch an der königlichen Funktion Christi Anteil . Christus übt sein Königtum dadurch aus , daß er durch seinen Tod und seine Auferstehung alle Menschen an sich zieht [ Vgl . Joh 13,32 ] . Christus , der König und Herr des Weltalls , hat sich zum Diener aller gemacht , denn er ist nicht gekommen , um sich dienen zu lassen , sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele ( Mt 20,28 ) . Für den Christen bedeutet Christus zu dienen König sein ( LG 36 ) - vor allem in den Armen und Leidenden , in denen die Kirche das Bild ihres armen und leidenden Gründers erkennt ( LG 8 ) . Das Volk Gottes wahrt seine königliche Würde dadurch , daß es der Berufung nachlebt , mit Christus zu dienen . Alle , die in Christus wiedergeboren sind , macht das Zeichen des Kreuzes zu Königen , während die Salbung des Heiligen Geistes sie zu Priestern weiht . Darum sollen sich auch alle geistlichen und geistigen Christen bewußt sein , daß sie - abgesehen von den besonderen Aufgaben Unseres Amtes - aus königlichem Geschlecht stammen und an den Pflichten des Priesters Anteil haben . Was ist so königlich , als wenn ein Gott untertäniger Geist die Herrschaft über seinen Leib führt ? Und was entspricht den Obliegenheiten eines Priesters mehr , als dem Herrn ein reines Gewissen zu weihen und ihm auf dem Altare seines Herzens makellose Opfer der Frömmigkeit darzubringen ? ( Leo d . Gr. , serm . 4,1 ) .
=U6= UebII -- II Die Kirche ist Leib Christi
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=S=> Kte 791 Die Einheit des Leibes hebt die Verschiedenheit der Glieder nicht auf : Bei der Auferbauung des Leibes Christi waltet die Verschiedenheit der Glieder und der Aufgaben . Der eine Geist ist es , der seine vielfältigen Gaben gemäß seinem Reichtum und den Erfordernissen der Dienste zum Nutzen der Kirche austeilt . Die Einheit des mystischen Leibes bewirkt und fördertunter den Gläubigen die Liebe zueinander : Daher leiden , wenn ein Glied etwas leidet , alle Glieder mit , und wenn ein Glied geehrt wird , freuen sich alle Glieder mit ( LG 7 ) . Die Einheit des mystischen Leibes überwindet alle menschlichen Trennungen : Ihr alle , die ihr auf Christus getauft seid , habt Christus [ als Gewand ] angelegt . Es gibt nicht mehr Juden und Griechen , nicht Sklaven und Freie , nicht Mann und Frau ; denn ihr alle seid ‚einer‘ in Christus Jesus ( Gal 3,27-28 ) .
=M=> Kte Christus ist das Haupt des Leibes
=S=> Kte 792 Christus ist das Haupt des Leibes , der Leib aber ist die Kirche ( Kol 1,18 ) . Er ist Ursprung der Schöpfung und der Erlösung . In die Herrlichkeit des Vaters erhoben , hat er in allem den Vorrang ( Kol 1,18 ) , besonders in der Kirche , durch die er sein Reich auf alles ausdehnt .
=S=> Kte 793 Er vereint uns mit seinem Pascha . Alle Glieder müssen sich ihm anzugleichen suchen , bis Christus in [ ihnen ] Gestalt annimmt ( Gal 4 , 19 ) . Deswegen werden wir aufgenommen in die Mysterien seines Lebens . . . werden wir seinen Leiden - als Leib dem Haupt - zugesellt ; wir leiden mit ihm , um mit ihm verherrlicht zu werden ( LG 7 ) .
=S=> Kte 794 Er sorgt für unser Wachstum [ Vgl . Kol 2,19. ] . Um uns ihm , unserem Haupt , entgegenwachsen zu lassen [ Vgl . Eph 4,11-16. ] , versieht Christus seinen Leib , die Kirche , mit den Gaben und Diensten , durch die wir uns gegenseitig auf dem Weg des Heils voranbringen .
=S=> Kte 795 Christus und die Kirche bilden somit den ganzen Christus [ Christus totus ] . Die Kirche ist mit Christus eins . Die Heiligen sind sich dieser Einheit sehr lebhaft bewußt : Laßt uns also jubeln und Dank sagen , daß wir nicht bloß Christen geworden sind , sondern Christus . Versteht ihr , Brüder , erfaßt ihr die Gnade , die Gott uns schenkte , als er uns Christus zum Haupt gab ? Staunt , freut euch , Christus sind wir geworden . Denn wenn jener das Haupt ist , wir die Glieder , dann ist der ganze Mensch er und wir . . . Die Fülle Christi , das ist also Haupt und Glieder . Was heißt : Haupt und Glieder ? Christus und die Kirche ( Augustinus , ev . J0. 21,8 ) . Unser Erlöser erweist sich als eine Person mit der heiligen Kirche , die er sich zu eigen gemacht hat ( Gregor d . Gr. , mor . præf . 1,6,4 ) . Haupt und Glieder sind gleichsam eine mystische Person ( Thomas v . A. , s . th . 3,48,2 , ad 1 ) . Der von den heiligen Glaubenslehrern gelehrte Glaube und das gesunde Empfinden der Gläubigen äußern sich in einem Wort der hl . Jeanne d‘Arc an ihre Richter : Von Jesus und der Kirche denke ich , daß das alles eins ist und daß man daraus kein Problem machen soll .
=M=> Kte Die Kirche ist die Braut Christi
=S=> Kte 796 Die Einheit zwischen Christus und der Kirche , dem Haupt und den Gliedern des Leibes , besagt auch , daß die beiden zwar voneinander verschieden sind , aber in einer persönlichen Beziehung stehen . Dieser Aspekt wird oft durch das Bild von Bräutigam und Braut zum Ausdruck gebracht . Daß Christus der Bräutigam der Kirche ist , wurde von den Propheten angedeutet , und Johannes der Täufer verkündete es [ Vgl . Joh 3,29 ] . Der Herr selbst hat sich als der Bräutigam bezeichnet ( Mk 2,19 ) [ Vgl . Mt 22 , 1-14 ; 25,1-13 ] . Der Apostel stellt die Kirche und jeden Gläubigen , der Glied des Leibes Christi ist , als eine Braut dar , die er Christus dem Herrn verlobt hat , damit sie ein Geist mit ihm sei [ Vgl . 1 Kor 6 , 15-17 ; 2 Kor 11,2 ] . Sie ist die makellose Braut des makellosen Lammes [ Vgl . Offb 22,17 ; Eph 1,4 ; 5,27 ] , die Christus . . . geliebt und für die er sich hingegeben hat , um sie . . . rein und heilig zu machen ( Eph 5,25-26 ) , die er durch einen ewigen Bund mit sich verbunden hat und die er pflegt wie
=S=> Kte Der ganze Christus , Haupt und Leib , einer aus vielen . . . Rede nun das Haupt oder rede der Leib , immer redet Christus : er redet aus der Rolle des Hauptes [ ex persona capitis ] wie aus der des Leibes [ ex persona corporis ] . Wie steht es geschrieben ? ‚Zwei werden ein Fleisch sein . Dies ist ein tiefes Geheimnis ; ich beziehe es auf Christus und die Kirche‘ ( Eph 5,31-32 ) . Und der Herr selbst sagt im Evangelium : ‚Sie sind also nicht mehr zwei , sondern ein Fleisch‘ ( Mt 19,6 ) . Es sind , wie ihr wißt , zwei Personen , und doch wiederum nur eine durch die eheliche Verbindung Bräutigam nennt er sich selber als Haupt , Braut als Leib ( Augustinus , Psal . 74,4 ) .
=U6= UebIII -- III Die Kirche - Tempel des Heiligen Geistes
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=S=> Kte 797 Was unser Geist , das heißt unsere Seele , für unsere Glieder ist , das ist der Heilige Geist für die Glieder Christi , für den Leib Christi , die Kirche ( Augustinus , serm . 267,4 ) . Diesem Geist Christi als dem unsichtbaren Prinzip ist zuzuschreiben , daß alle Teile des Leibes sowohl untereinander als auch mit ihrem erhabenen Haupt verbunden sind , da er ganz im Haupt ist , ganz im Leib , ganz in den einzelnen Gliedern ( Pius XII. , Enz . Mystici Corporis : DS 3808 ) . Der Heilige Geist macht die Kirche zum Tempel des lebendigen Gottes ( 2 Kor 6 , 16 ) [ Vgl . 1 Kor 3 , 16-17 ; Eph 2,21] : Dieses göttliche Geschenk ist der Kirche anvertraut . . . In ihr ist niedergelegt die Gemeinschaft mit Christus , das heißt der Heilige Geist , das Angeld der Unverweslichkeit , die Befestigung unseres Glaubens , die Himmelsleiter zu Gott Wo die Kirche , da ist auch der Geist Gottes ; und wo der Geist Gottes , dort ist die Kirche und alle Gnade ( Irenäus , hier . 3,24,1 ) .
=S=> Kte 798 Der Heilige Geist ist in allen Teilen des Leibes das Prinzip jeder lebenspendenden und wirklich heilsamen Handlung ( Pius XII. , Enz . Mystici Corporis : DS 3808 ) . Er bewirkt auf vielfältige Weise die Auferbauung des ganzen Leibes in der Liebe [ Vgl . Eph 4,16] : durch das Wort Gottes , das die Kraft hat , aufzubauen ( Apg 20,32 ) ; durch die Taufe , durch die er den Leib Christi bildet [ Vgl . 1 Kor 12,13 ] ; durch diejenigen Sakramente , die den Gliedern Christi Wachstum und Heilung geben ; durch die Gnade der Apostel , die unter den Gnadengaben hervorragt ( LG 7 ) ; durch die Tugenden , die das gute Handeln bewirken ; durch die vielfältigen besonderen Gaben , die sogenannten Charismen , durch die er die Gläubigen geeignet und bereit macht , verschiedene für die Erneuerung und den weiteren Aufbau der Kirche nützliche Werke und Dienste zu übernehmen ( LG 12 ) [ Vgl . AA 3 ] .
=M=> Kte Die Charismen
=S=> Kte 799 Die Charismen , ob außergewöhnlich oder schlicht und bescheiden , sind Gnadengaben des Heiligen Geistes , die direkt oder indirekt der Kirche dienen : sie sind zum Aufbau der Kirche , zum Wohl der Menschen und für die Nöte der Welt geschenkt .
=S=> Kte 800 Die Charismen sind von dem , der sie erhält , aber auch von allen Gliedern der Kirche dankbar entgegenzunehmen . Sie sind ja ein wunderbarer Gnadenreichtum für die apostolische Lebenskraft und für die Heiligkeit des ganzen Leibes Christi . Es muß sich dabei um Gaben handeln , die wirklich vom Heiligen Geist kommen , und sie sind so auszuüben , daß sie den echten Anregungen dieses Geistes voll entsprechen . Kurz , sie müssen in Liebe ausgeübt werden , die das eigentliche Maß der Charismen ist [ Vgl . 1 Kor 13 ] .
=S=> Kte 801 In diesem Sinn ist es stets notwendig , die Charismen zu prüfen . Kein Charisma enthebt der Pflicht , die Hirten der Kirche zu ehren und ihnen zu gehorchen , da es ihnen in besonderer Weise zukommt , den Geist nicht auszulöschen , sondern alles zu prüfen und , was gut ist , zu behalten ( LG 12 ) . Alle Charismen , die in ihrer Verschiedenheit einander ergänzen , sollen so zusammenwirken , daß sie anderen nützen ( 1 Kor 12,7 ) [ Vgl . LG 30 ; CL 24 ] .
=U6= UebIV -- Kurztexte --
=S=> Kte 802 Christus Jesus hat sich für uns hingegeben um uns von aller Schuld zu erlösen und sich ein reines Volk zu schaffen das ihm als sein besonderes Eigentum gehört ( Tit 2 14 )
=S=> Kte 803 Ihr seid ein auserwähltes Geschlecht eine königliche Priesterschaft ein heiliger Stamm ein Volk das sein besonderes Eigentum wurde ( 1 Petr 2 9 ) .
=S=> Kte 804 Der Eintritt in das Volk Gottes geschieht durch den Glauben und die Taufe Zum neuen Volk Gottes werden alle Menschen gerufen ( LG 13 ) damit in Christus die Menschen eine einzige Familie und ein einziges Gottesvolk bilden " ( AG 1 ) .
=S=> Kte 805 Die Kirche ist der Leib Christi Durch den Geist und sein Wirken in den Sakramenten vor allem in der Eucharistie macht der gestorbene und auferstandene Christus die Gemeinschaft der Gläubigen zu seinem Leib .
=S=> Kte 806 In der Einheit dieses Leibes gibt es eine Verschiedenheit der Glieder und der Aufgaben . Alle Glieder sind miteinander verbunden insbesondere mit denen die leiden arm sind oder verfolgt werden .
=S=> Kte 807 Die Kirche ist der Leib dessen Haupt Christus ist Sie lebt aus ihm in ihm und für ihn ; er lebt mit ihr und in ihr .
=S=> Kte 808 Die Kirche ist die Braut Christi Er hat sie geliebt und sich für sie hin gegeben . Er hat sie durch sein Blut gereinigt . Er hat sie zur Frucht baren Mutter aller Kinder Gottes gemacht .
=S=> Kte 809 Die Kirche ist der Tempel des Heiligen Geistes Der Geist ist gleichsam die Seele des ms tischen Leibes das Prinzip seines Lebens der Einheit in der Verschiedenheit und des Reichtums seiner Gaben und Charismen .
=S=> Kte 810 So erscheint die ganze Kirche als das von der Einheit des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes her geeinte Volk ( Cyprian ) .
=U5= Abs3 -- Absatz 3 DIE EINE , HEILIGE , KATHOLISCHE UND APOSTOLISCHE KIRCHE
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=S=> Kte 811 Dies ist die einzige Kirche Christi , die wir im Glaubensbekenntnis als die eine , heilige , katholische und apostolische bekennen ( LG 8 ) . Diese vier Eigenschaften , die sich nicht voneinander trennen lassen [ Vgl . DS 2888 ] , bezeichnen Wesenszüge der Kirche und ihrer Sendung . Die Kirche besitzt sie nicht von sich aus . Christus macht durch den Heiligen Geist seine Kirche zur einen , heiligen , katholischen und apostolischen . Er beruft sie dazu , jede dieser Eigenschaften zu verwirklichen .
=S=> Kte 812 Einzig der Glaube vermag zu erkennen , daß die Kirche diese Eigenschaften von ihrem göttlichen Ursprung her besitzt . Deren geschichtliche Auswirkungen sind jedoch Zeichen , die auch klar die menschliche Vernunft ansprechen . Wie das Erste Vatikanische Konzil sagt , ist die Kirche wegen ihrer wunderbaren Ausbreitung , außerordentlichen Heiligkeit und unerschöpflichen Fruchtbarkeit an allem Guten , wegen ihrer katholischen Einheit und unbesiegten Beständigkeit ein mächtiger und fortdauernder Beweggrund der Glaubwürdigkeit und ein unwiderlegbares Zeugnis ihrer göttlichen Sendung ( DS 3013 ) .
=U6= UebI -- I Die Kirche ist eine
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=S=> Kte 819 Zudem sind außerhalb der sichtbaren Grenzen der katholischen Kirche vielfältige Elemente der Heiligung und der Wahrheit zu finden ( LG 8) : das geschriebene Wort Gottes , das Leben der Gnade , Glaube , Hoffnung und Liebe und andere innere Gaben des Heiligen Geistes und sichtbare Elemente ( UR 3 ) [ Vgl . LG 15 ] . Der Geist Christi bedient sich dieser Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften als Mittel zum Heil . Ihre Kraft kommt aus der Gnaden - und Wahrheitsfülle , die Christus der katholischen Kirche anvertraut hat . Alle diese Güter stammen von Christus , führen zu ihm [ Vgl . UR 3 ] und drängen von selbst auf die katholische Einheit hin ( LG 8 ) .
=M=> Kte Auf die Einheit hin
=S=> Kte 820 Die Einheit hat Christus seiner Kirche von Anfang an geschenkt , eine Einheit , die nach unserem Glauben unverlierbar in der katholischen Kirche besteht , und die , wie wir hoffen , immer mehr wachsen wird bis zur Vollendung der Zeiten ( UR 4 ) . Christus gibt seiner Kirche stets die Gabe der Einheit , aber die Kirche muß ständig beten und arbeiten , um die Einheit , die Christus für sie will , zu erhalten , zu stärken und zu vervollkommnen . Deshalb bittet Jesus selbst zur Stunde seines Leidens und fortwährend den Vater um die Einheit seiner Jünger : Alle sollen eins sein : Wie du , Vater , in mir bist , und ich in dir bin , sollen auch sie in uns eins sein , damit die Welt glaubt , daß du mich gesandt hast ( Joh 17,21 ) . Das Verlangen , zur Einheit aller Christen zurückzufinden , ist eine Gabe Christi und ein Ruf des Heiligen Geistes [ Vgl . UR 1 ] .
=S=> Kte 821 Um diesem Ruf richtig zu entsprechen , bedarf es : - einer dauernden Erneuerung der Kirche in einer größeren Treue zu ihrer Berufung . Diese Erneuerung ist die Triebkraft der Bewegung hin zur Einheit [ VgL UR 6 ] ; - der Bekehrung des Herzens , um nach einem reinen Leben gemäß dem Evangelium zu streben [ Vgl . UR 7 ] , denn die Untreue der Glieder gegenüber der Gabe Christi verursacht die Trennungen ; - des gemeinsamen Gebetes , denn die Bekehrung des Herzens und die Heiligkeit des Lebens ist in Verbindung mit dem privaten und öffentlichen Gebet für die Einheit der Christen als die Seele der ganzen ökumenischen Bewegung anzusehen ; sie kann mit Recht geistlicher Ökumenismus genannt werden ( UR 8 ) ; - der gegenseitigen brüderlichen Kenntnis [ Vgl . UR 9 ] ; - der ökumenischen Bildung der Gläubigen und vor allem der Priester [ Vgl . UR 10 ] ; - des Gesprächs zwischen den Theologen und der Begegnungen zwischen den Christen der verschiedenen Kirchen und Gemeinschaften [ Vgl . UR 4 ; 9 ; 11 ] ; - der Zusammenarbeit der Christen in den verschiedenen Bereichen des Dienstes am Menschen [ Vgl . UR 12 ] .
=S=> Kte 822 Die Sorge um die Wiederherstellung der Einheit ist Sache der ganzen Kirche , sowohl der Gläubigen wie auch der Hirten ( UR 5 ) . Man muß sich aber auch bewußt sein , daß dieses heilige Anliegen der Wiederversöhnung aller Christen in der Einheit der einen und einzigen Kirche Christi die menschlichen Kräfte und Fähigkeiten übersteigt . Darum setzen wir unsere Hoffnung gänzlich auf das Gebet Christi für die Kirche , auf die Liebe des Vaters zu uns und auf die Kraft des Heiligen Geistes ( UR 24 ) .
=U6= UebII -- II Die Kirche ist heilig
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=S=> Kte 823 Es ist Gegenstand des Glaubens , daß die Kirche . . . unzerstörbar heilig ist . Denn Christus , der Sohn Gottes , der mit dem Vater und dem Geist als ‚allein Heiliger‘ gepriesen wird , hat die Kirche als seine Braut geliebt , indem er sich selbst für sie hingab , um sie zu heiligen , und er hat sie als seinen Leib mit sich verbunden sowie mit der Gabe des Heiligen Geistes erfüllt zur Ehre Gottes ( LG 39 ) . Die Kirche ist somit das heilige Volk Gottes ( LG 12 ) , und ihre Glieder werden heilig genannt [ Vgl . Apg 9,13 ;1Kor 6. 1 : 16,1 ] .
=S=> Kte 824 Die Kirche wird durch Christus geheiligt , weil sie mit ihm vereint ist ; durch ihn und in ihm wirkt sie auch heiligend . Die Heiligung der Menschen in Christus und die Verherrlichung Gottes sind es , auf die alle anderen Werke der Kirche als auf ihr Ziel hinstreben ( SC 10 ) . In der Kirche ist die ganze Fülle der Heilsmittel ( UR 3 ) vorhanden . In ihr erlangen wir mit der Gnade Gottes die Heiligkeit ( LG 48 ) .
=S=> Kte 825 Die Kirche ist schon auf Erden durch eine wahre , wenn auch unvollkommene Heiligkeit ausgezeichnet ( LG 48 ) . Sie muß in ihren Gliedern die vollkommene Heiligkeit erst noch erreichen . Mit so vielen und so großen Mitteln zum Heile ausgerüstet , sind alle Christgläubigen jedweden Berufs und Standes auf ihrem jeweiligen Weg vom Herrn zu der Vollkommenheit der Heiligkeit berufen , in der Vater selbst vollkommen ist ( LG 11 ) .
=S=> Kte 826 Die Liebe ist die Seele der Heiligkeit , zu der alle berufen sind : Sie leitet und beseelt alle Mittel der Heiligung und führt sie zum Ziel ( LG 42 ) . Ich begriff , daß , wenn die Kirche ein aus verschiedenen Gliedern zusammengesetzter Leib ist , das edelste Organ ihr nicht fehlen dürfe ; ich begriff , daß sie ein Herz haben muß , das von Liebe glüht . Ich begriff , daß die Liebe allein die anderen Glieder in Tätigkeit zu versetzen vermag , und daß , wenn sie je erlöschte , die Apostel aufhören würden , das Evangelium zu verkünden , und die Märtyrer sich weigern , ihr Blut zu vergießen . . . Ich begriff , daß die Liebe alle Berufungen umfaßt , daß sie alles in allem ist , daß sie alle Zeiten und Orte einschließt . . . mit einem Wort , daß sie ewig ist ( Theresia vom Kinde Jesu , ms . autob . B 3v ) .
=S=> Kte 827 Während Christus , ‚heilig , schuldlos , unbefleckt‘ , die Sünde nicht kannte , sondern allein die Vergehen des Volkes zu sühnen kam , umfaßt die Kirche in ihrem eigenen Schoß Sünder , ist zugleich heilig und stets reinigungsbedürftig , sie geht so immerfort den Weg der Buße und Erneuerung ( LG 8)1. Alle Glieder der Kirche , auch ihre Amtsträger , müssen bekennen , daß sie Sünder sind [ Vgl . 1 Joh 1:8-10 ] . In allen wächst zwischen der guten Saat des Evangeliums bis zum Ende der Zeiten auch das Unkraut der Sünde [ Vgl . Mt 13 , 24-30 ] . Die Kirche vereint sündige Menschen , die zwar vom Heil Christi erfaßt , aber noch immer erst auf dem Weg zur Heiligkeit sind : Die Kirche ist heilig , auch wenn sich in ihrer Mitte Sünder befinden ; denn sie lebt kein anderes Leben als das der Gnade . Wo die Glieder der Kirche an diesem Leben teilhaben , werden sie geheiligt , wo sie aber dieses Leben preis-geben , verfallen sie der Sünde und Unordnung . Das aber behindert dann die Strahlkraft der Heiligkeit der Kirche . Darunter leidet sie und tut Buße für diese Sünden . Sie hat dabei aus dem Blute Christi und aus der Gabe des Heiligen Geistes die Gewalt , ihre Söhne und Töchter von der Sündenschuld wieder zu befreien ( SPF 19 ) .
=S=> Kte 828 Wenn die Kirche gewisse Gläubige heiligspricht , das heißt feierlich erklärt , daß diese die Tugenden heldenhaft geübt und in Treue zur Gnade Gottes gelebt haben , anerkennt die Kirche die Macht des Geistes der Heiligkeit , der in ihr ist . Sie stärkt die Hoffnung der Gläubigen , indem sie ihnen die Heiligen als Vorbilder und Fürsprecher gibt [ Vgl . LG 40 ; 48-51 , ] . In den schwierigsten Situationen der Geschichte der Kirche standen am Ursprung der Erneuerung immer Heilige ( CL 16,3 ) , Die geheime Quelle und das unfehlbare Maß der missionarischen Kraft der Kirche ist ihre Heiligkeit ( CL 17,3 ) .
=S=> Kte 829 Während aber die Kirche in der seligsten Jungfrau Maria schon zur Vollkommenheit gelangt ist , in der sie ohne Makel und Runzel ist , bemühen sich die Christgläubigen noch , die Sünde völlig zu besiegen und so in der Heiligkeit zu wachsen ; und daher erheben sie ihre Augen zu Maria ( LG 65) : in ihr ist die Kirche schon die ganz heilige .
=U6= UebIII -- III Die Kirche ist katholisch
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=S=> Kte 844 Das religiöse Verhalten der Menschen weist aber auch Grenzen und Irrtümer auf , die das Gottesbild entstellen : Vom Bösen getäuscht , wurden . . . die Menschen oft eitel in ihren Gedanken und verwandelten die Wahrheit Gottes in Lüge , indem sie der Schöpfung mehr dienten als dem Schöpfer , oder sie sind , ohne Gott in dieser Welt lebend und sterbend , der äußersten Verzweiflung ausgesetzt ( LG 16 ) .
=S=> Kte 845 Um alle seine Kinder , die Sünde voneinander getrennt und in die Irre geführt hat , von neuem zu vereinen , wollte der Vater die ganze Menschheit in die Kirche seines Sohnes berufen . Die Kirche ist der Ort , an dem die Menschheit ihre Einheit und ihr Heil wiederfinden soll . Sie ist die versöhnte Welt ( Augustinus , serm . 96,7,9 ) . Sie ist das Schiff , das da sicher auf hoher See fährt , mit den Segeln am Mastbaum des Kreuzes , die sich blähen im Sturmwind des Heiligen Geistes ( Ambrosius , virg . 18,118 ) . Nach einem anderen bei den Kirchenvätern beliebten Bild wird sie durch die Arche Noachs dargestellt , die allein aus der Sintflut rettet [ Vgl . schon 1 Petr 3,20-21 ] .
=M=> Kte Außerhalb der Kirche kein Heil
=S=> Kte 846 Wie ist diese von den Kirchenvätern oft wiederholte Aussage zu verstehen ? Positiv formuliert , besagt sie , daß alles Heil durch die Kirche , die sein Leib ist , von Christus dem Haupt herkommt : Gestützt auf die Heilige Schrift und die Überlieferung lehrt [ das Konzil ] , daß diese pilgernde Kirche zum Heile notwendig sei . Der eine Christus nämlich ist Mittler und Weg zum Heil , der in seinem Leib , der die Kirche ist , uns gegenwärtig wird ; indem er aber selbst mit ausdrücklichen Worten die Notwendigkeit des Glaubens und der Taufe betont hat , hat er zugleich die Notwendigkeit der Kirche , in die Menschen durch die Taufe wie durch eine Tür eintreten , bekräftigt . Darum können jene Menschen nicht gerettet werden , die sehr wohl wissen , daß die katholische Kirche von Gott durch Jesus Christus als eine notwendige gegründet wurde , jedoch nicht in sie eintreten oder in ihr ausharren wollen ( LG 14 ) .
=S=> Kte 847 Diese Feststellung bezieht sich nicht auf solche , die ohne ihre Schuld Christus und seine Kirche nicht kennen : Wer nämlich das Evangelium Christi und seine Kirche ohne Schuld nicht kennt , Gott jedoch aufrichtigen Herzens sucht und seinen durch den Anruf des Gewissens erkannten Willen unter dem Einfluß der Gnade in den Taten zu erfüllen versucht , kann das ewige Heil erlangen ( LG 16 ) [ Vgl . DS 3866-3872 ] .
=S=> Kte 848 Wenngleich Gott Menschen , die das Evangelium ohne ihre Schuld nicht kennen , auf Wegen , die er weiß , zum Glauben führen kann , ohne den es ‚unmöglich‘ ist , ihm ‚zu gefallen‘ ( Hebr 11,6 ) , so liegt doch auf der Kirche die Notwendigkeit und zugleich das heilige Recht der Verkündigung der Frohbotschaft ( AG 7 ) an alle Menschen .
=S=> Kte Die Mission - eine Forderung der Katholizität der Kirche
=S=> Kte 849 Der Missionsaufirag . Zu den Völkern von Gott gesandt , soll die Kirche das allumfassende Sakrament des Heils sein . So müht sie sich gemäß dem innersten Anspruch ihrer eigenen Katholizität und im Gehorsam gegen den Auftrag ihres Stifters , das Evangelium allen Menschen zu verkünden ( AG 1) : Geht zu allen Völkern , und macht alle Menschen zu meinen Jüngern ; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes , und lehrt sie , alles zu befolgen , was ich euch geboten habe . Seid gewiß : Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt ( Mt 28 , 19-20 ) .
=S=> Kte 850 Ursprung und Ziel der Mission . Der Missionsauftrag des Herrn hat seinen Ursprung in der ewigen Liebe der heiligsten Dreifaltigkeit : Die pilgernde Kirche ist ihrem Wesen nach missionarisch [ das heißt als Gesandte unterwegs ] , da sie selbst ihren Ursprung aus der Sendung des Sohnes und der Sendung des Heiligen Geistes herleitet gemäß dem Plan Gottes des Vaters ( AG 2 ) . Das letzte Ziel der Mission ist es , die Menschen an der Gemeinschaft teilhaben zu lassen , die zwischen dem Vater und dem Sohn im Geist der Liebe besteht [ Vgl . RM 23 ] .
=S=> Kte 851 Der Beweggrund zur Mission ist die Liebe Gottes zu allen Menschen . Aus ihr hat die Kirche von jeher die Pflicht und die Kraft ihres Missionseifers geschöpft , denn die Liebe Christi drängt uns . . . ( 2 Kor 5,14 ) [ Vgl . AA 6 ; RM 11 ] . Gott will ja , daß alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen ( 1 Tim 2,4 ) . Gott will , daß alle durch die Erkenntnis der Wahrheit das Heil erlangen . Das Heil findet sich in der Wahrheit . Wer dem Antrieb des Geistes der Wahrheit gehorcht , ist schon auf dem Weg zum Heil ; die Kirche aber , der diese Wahrheit anvertraut worden ist , muß dem Verlangen des Menschen entgegenkommen und sie ihm bringen . Weil die Kirche an den allumfassenden Heilsratschluß glaubt , muß sie missionarisch sein .
=S=> Kte 852 Die Wege der Mission . Der Heilige Geist ist wahrlich die Hauptperson für die ganze kirchliche Sendung ( RM 21 ) . Er führt die Kirche auf die Missionswege . Sie setzt die Sendung Christi selbst fort , der den Armen die frohe Botschaft zu bringen gesandt war , und entfaltet sie die Geschichte hindurch . Deshalb muß sie unter Führung des Geistes Christi denselben Weg gehen , den Christus gegangen ist , nämlich den Weg der Armut , des Gehorsams , des Dienens und des Selbstopfers bis zum Tode hin , aus dem er dann durch seine Auferstehung als Sieger hervorging ( AG 5 ) . Das Blut der Christen ist ein Same ( Tertullian , apol . 50 ) .
=S=> Kte 853 Auf ihrem Pilgerweg erfährt die Kirche aber auch , wie groß der Abstand ist zwischen der von ihr verkündeten Botschaft und der menschlichen Schwäche derer , denen das Evangelium anvertraut ist ( GS 43,6 ) . Nur auf dem Weg der Buße und Erneuerung ( LG 8 ) , auf dem schmalen Weg des Kreuzes voranschreitend ( AG 1 ) kann das Gottesvolk das Reich Christi ausbreiten [ Vgl . RM 12-20 ] . Wie aber Christus das Werk der Erlösung in Armut und Verfolgung vollbrachte , so ist [ auch ] die Kirche berufen , denselben Weg einzuschlagen , um den Menschen die Früchte des Heiles mitzuteilen ( LG 8 ) .
=S=> Kte 854 In ihrer Sendung geht die Kirche . . . den Weg mit der ganzen Menschheit gemeinsam und erfährt das gleiche irdische Geschick wie die Welt und ist gewissermaßen der Sauerteig und gleichsam die Seele der in Christus zu erneuernden und in die Familie Gottes umzugestaltenden menschlichen Gesellschaft ( GS 40,2 ) . Die Mission erfordert somit Geduld . Sie beginnt mit der Verkündigung des Evangeliums an die Völker und Gruppen , die noch nicht an Christus glauben [ Vgl . RM 42-47 ] ; sie geht weiter in der Errichtung christlicher Gemeinden , die Zeichen der Gegenwart Gottes in der Welt ( AG 15 ) sein sollen , und in der Gründung von Ortskirchen [ Vgl . RM 48-49 ] . Sie erfordert einen Vorgang der Inkulturation , durch den das Evangelium in den Kulturen der Völker eingepflanzt wird [ Vgl . RM 52-54 ] , und es bleibt ihr nicht erspart , auch Mißerfolge zu erleben . Was die Menschen , Gemeinschaften und Völker anlangt , so berührt und durchdringt sie diese nur schrittweise , und nimmt sie so in die katholische Fülle auf ( AG 6 ) .
=S=> Kte 855 Die Mission der Kirche erfordert das Bemühen um die Einheit der Christen [ Vgl . RM 50 ] . Gerade die Spaltungen der Christen sind für die Kirche ein Hindernis , daß sie die ihr eigene Fülle der Katholizität in jenen Söhnen wirksam werden läßt , die ihr zwar durch die Taufe zugehören , aber von ihrer völligen Gemeinschaft getrennt sind . Ja , es wird dadurch auch für die Kirche selber schwieriger , die Fülle der Katholizität unter jedem Aspekt in der Wirklichkeit des Lebens auszuprägen ( UR 4 ) .
=S=> Kte 856 Die Missionsaufgabe erfordert einen respektvollen Dialog mit denen , die das Evangelium noch nicht annehmen [ Vgl . RM 55 ] . Die Gläubigen können aus diesem Dialog für sich selbst Gewinn ziehen , indem sie all das besser kennenlernen , was immer an Wahrheit und Gnade schon hei den Heiden sich durch eine Art von verborgener Gegenwart Gottes findet ( AG 9 ) . Wenn die Gläubigen jenen die frohe Botschaft verkünden , die sie noch nicht kennen , tun sie es , um das Wahre und Gute , das Gott unter den Menschen und Völkern verbreitet hat , zu kräftigen , zu ergänzen und zu erhöhen und um diese Menschen von Irrtum und Bosheit zu reinigen zur Herrlichkeit Gottes , zur Beschämung des Satans und zur Seligkeit des Menschen ( AG 9 ) .
=U6= UebIV -- IV Die Kirche ist apostolisch
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=S=> Kte 857 Die Kirche ist apostolisch , weil sie auf die Apostel gegründet ist und zwar in einem dreifachen Sinn : - sie ist und bleibt auf das Fundament der Apostel gebaut ( Eph 2 , 20 ) [ Vgl . Offb 21,14 ] , auf die von Christus selbst erwählten und ausgesandten Zeugen [ Vgl . z. B . Mt 28,16-20 ; Apg 1,8 ; 1 Kor 2009-1-9 ; 15,7-8 ; Gal 1,1 ] ; - sie bewahrt mit dem Beistand des in ihr wohnenden Geistes die Lehre [ Vgl . Apg 2,42 ] , das Glaubensvermächtnis sowie die gesunden Grundsätze der Apostel und gibt sie weiter [ Vgl . 2Tim 1:13-14 , ] ; - sie wird bis zur Wiederkunft Christi weiterhin von den Aposteln belehrt , geheiligt und geleitet - und zwar durch jene , die ihnen in ihrem Hirtenamt nachfolgen : das Bischofskollegium , dem die Priester zur Seite stehen , in Einheit mit dem Nachfolger des Petrus , dem obersten Hirten der Kirche ( AG 5 ) . Du bist der ewige Hirt , der seine Herde nicht verläßt ; du hütest sie allezeit durch deine heiligen Apostel . Du hast sie der Kirche als Hirten gegeben , damit sie ihr vorstehen als Stellvertreter deines Sohnes ( MR , Präfation von den Aposteln ) .
=M=> Kte Die Sendung der Apostel
=S=> Kte 858 Jesus ist der vom Vater Gesandte . Gleich zu Beginn seines Wirkens rief er die zu sich , die er erwählt hatte . . . und er setzte zwölf ein , die er bei sich haben und die er dann aussenden wollte , damit sie predigten ( Mk 3,13-14 ) . Folglich sind sie seine Gesandten [ griechisch apostoloi ] . In ihnen setzt er seine eigene Sendung fort : Wie mich der Vater gesandt hat , so sende ich euch ( Joh 20,21)1. Der Dienst der Apostel führt die Sendung Christi weiter : Wer euch aufnimmt , der nimmt mich auf , sagt er zu den Zwölfen ( Mt 10 , 40 ) [ Vgl . Lk 10,16 ] .
=S=> Kte 859 Jesus bezieht die Apostel in die vom Vater erhaltene Sendung ein . Wie der Sohn nichts von sich aus tun kann ( Joh 5,19:30 ) , sondern alles vom Vater erhält , der ihn gesandt hat , so können die von Jesus Gesandten nichts tun ohne ihn [ Vgl . Joh 15,5 ] , von dem sie den Missionsauftrag erhalten und die Kraft , ihn zu erfüllen . Die Apostel Christi wissen somit , daß sie von Gott bevollmächtigt sind als Diener des neuen Bundes ( 2 Kor 3,6 ) , Gottes Diener ( 2 Kor 6,4 ) , Gesandte an Christi Statt ( 2 Kor 5,20 ) , Diener Christi . . . und Verwalter von Geheimnissen Gottes ( 1 Kor 4,1 ) .
=S=> Kte 860 Im Auftrag der Apostel liegt eine unübertragbare Aufgabe : erwählte Zeugen der Auferstehung des Herrn und Fundamente der Kirche zu sein . Gleichzeitig liegt darin aber auch eine übertragbare Aufgabe . Christus hat ihnen versprochen , bis zum Ende der Zeiten bei ihnen zu bleiben [ Vgl . Mt 28,20. ] . Deshalb wird jene göttliche Sendung , die von Christus den Aposteln anvertraut worden ist , . . . bis zum Ende der Welt dauern , da das Evangelium , das von ihnen zu überliefern ist , für alle Zeit für die Kirche Grundlage ihres ganzen Lebens ist . Deshalb haben die Apostel . . . für die Einsetzung von Nachfolgern Sorge getragen ( LG 20 ) .
=M=> Kte Die Bischöfe sind Nachfolger der Apostel
=S=> Kte 861 Die Apostel übertrugen , damit die ihnen anvertraute Sendung nach ihrem Tod fortgesetzt werde , ihren unmittelbaren Mitarbeitern gleichsam nach Art eines Testamentes die Aufgabe , das von ihnen begonnene Werk zu vollenden und zu festigen , wobei sie ihnen ans Herz legten , auf die gesamte Herde achtzuhaben , in die sie der Heilige Geist hineinstellte , die Kirche Gottes zu weiden . Daher setzten sie derartige Männer ein und gaben dann die Anordnung , daß nach ihrem Hingang andere bewährte Männer ihren Dienst aufnähmen ( LG 20 ) [ Vgl . Klemens v . Rom , Kor . 42 ; 44 ] .
=S=> Kte 862 Wie aber das Amt fortdauert , das vom Herrn in einzigartiger Weise Petrus , dem ersten der Apostel , gewährt wurde und seinen Nachfolgern übertragen werden sollte , so dauert auch das Amt der Apostel , die Kirche zu weiden , fort , das von der geheiligten Ordnung der Bischöfe immerwährend ausgeübt werden muß . Darum lehrt die Kirche , daß die Bischöfe aufgrund göttlicher Einsetzung an die Stelle der Apostel nachgerückt sind , gleichsam als Hirten der Kirche ; wer sie hört , hört Christus , und wer sie verachtet , verachtet Christus und den , der Christus gesandt hat ( LG 20 ) .
=M=> Kte Das Apostolat
=S=> Kte 863 Die ganze Kirche ist apostolisch in dem Sinn , daß sie durch die Nachfolger des hl . Petrus und der Apostel in Lebens - und Glaubensgemeinschaft mit ihrem Ursprung bleibt . Die ganze Kirche ist apostolisch auch in dem Sinn , daß sie in die ganze Welt gesandt ist . Alle Glieder der Kirche haben , wenn auch auf verschiedene Weisen , an dieser Sendung teil . Die christliche Berufung ist ihrer Natur nach auch Berufung zum Apostolat . Als Apostolat bezeichnet man jede Tätigkeit des mystischen Leibes , die darauf gerichtet ist , die gesamte Welt . . . auf Christus hinzuordnen ( AA 2 ) .
=S=> Kte 864 Da Christus , vom Vater gesandt , Quell und Ursprung des gesamten Apostolates der Kirche ist , kann es nicht anders sein , als daß die Fruchtbarkeit des Apostolates - der geweihten Amtsträger wie der Laien - von ihrer lebendigen Vereinigung mit Christus abhängt ( AA 4 ) [ Vgl . Joh 15,5. ] . Je nach den Berufungen , den Erfordernissen der Zeit und den vielfältigen Gaben des Heiligen Geistes nimmt das Apostolat die verschiedensten Formen an . Stets aber ist die Liebe , die vor allem aus der Eucharistie geschöpft wird , sozusagen die Seele des gesamten Apostolates ( AA 3 ) .
=S=> Kte 865 Die Kirche ist die eine , heilige , katholische und apostolische in ihrer tiefen , letzten Identität , denn in ihr existiert schon das Himmelreich , das Reich Gottes[Vgl . Offb 19,6 ] ; in ihr wird es am Ende der Zeiten vollendet sein . In der Person Christi ist es gekommen und im Herzen derer , die ihm eingegliedert sind , wächst es geheimnisvoll bis zu seiner endzeitlichen Vollendung . Dann werden alle Menschen , die von ihm erlöst und in ihm heilig und untadelig vor Gott [ Vgl . Eph 1,4 ] geworden sind , versammelt werden als das einzige Volk Gottes , als die Frau des Lammes ( Offb 21,9 ) , die Heilige Stadt Jerusalem , [ diel von Gott her aus dem Himmel herabkommt , erfüllt von der Herrlichkeit Gottes ( Offb 21,10-11 ) . Die Mauer der Stadt hat zwölf Grundsteine ; auf ihnen stehen die zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes ( Offb 21,14 ) .
=U6= UebV -- Kurztexte --
=S=> Kte 870 Die einzige Kirche Christi die wir im Glaubensbekenntnis als die eine heilige katholische und apostolische bekennen ist verwirklicht in der katholischen Kirche die vom Nachfolger des Petrus und von den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm geleitet wird auch wenn sich außerhalb ihres Gefüges vielfältige Elemente der Heiligung und der Wahrheit finden " ( LG 8 ) .
=U5= Abs4 -- Absatz 4 DIE CHRISTGLäUBIGEN - HIERARCHIE , LAIEN , ORDENSLEUTE
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=S=> Kte 871 Gläubige sind jene , die durch die Taufe Christus eingegliedert , zum Volke Gottes gemacht und dadurch auf ihre Weise des priesterlichen , prophetischen und königlichen Amtes Christi teilhaft geworden sind ; sie sind gemäß ihrer je eigenen Stellung zur Ausübung der Sendung berufen , die Gott der Kirche zur Erfüllung in der Welt anvertraut hat ( [ link ] CIC , can . 204 , §1 ) [ Vgl . LG 31 ] .
=S=> Kte 872 Unter allen Gläubigen besteht , und zwar aufgrund ihrer Wiedergeburt in Christus , eine wahre Gleichheit in ihrer Würde und Tätigkeit , kraft der alle je nach ihrer eigenen Stellung und Aufgabe am Aufbau des Leibes Christi mitwirken ( [ link ] CIC , can . 208 ) [ Vgl . LG 32 ] .
=S=> Kte 873 Selbst die Unterschiede , die nach dem Willen des Herrn zwischen den Gliedern seines Leibes bestehen , dienen dessen Einheit und Sendung . Denn es besteht in der Kirche eine Verschiedenheit des Dienstes , aber eine Einheit der Sendung . Den Aposteln und ihren Nachfolgern wurde von Christus das Amt übertragen , in seinem Namen und in seiner Vollmacht zu lehren , zu heiligen und zu leiten . Die Laien hingegen , die auch am priesterlichen , prophetischen und königlichen Amt Christi teilhaben , verwirklichen in Kirche und Welt ihren eigenen Anteil an der Sendung des ganzen Volkes Gottes ( AA 2 ) . In beiden Gruppen [ Kleriker und Laien ] gibt es Gläubige , die sich durch das . . . Bekenntnis zu den evangelischen Räten . . . Gott weihen und der Heilssendung der Kirche dienen ( [ link ] CIC , can . 207 , §2 ) .
=U6= UebI -- I Die hierarchische Verfassung der Kirche
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=S=> Kte Weshalb das kirchliche Amt ?
=S=> Kte 874 Christus selbst ist der Urheber des Amtes in der Kirche . Er hat es eingesetzt , ihm Vollmacht und Sendung , Ausrichtung und Zielsetzung gegeben . Christus , der Herr , hat , um das Volk Gottes zu weiden und ständig zu mehren , in seiner Kirche verschiedene Dienste eingesetzt , die auf das Wohl des ganzen Leibes ausgerichtet sind . Denn die Diener , die über heilige Vollmacht verfügen , dienen ihren Brüdern , damit alle , die zum Volk Gottes gehören . . . zum Heil gelangen ( LG 18 ) .
=S=> Kte 875 Wie sollen sie an den glauben , von dem sie nichts gehört haben ? Wie sollen sie hören , wenn niemand verkündigt ? Wie soll aber jemand verkündigen , wenn er nicht gesandt ist ? ( Röm 10,14-15 ) . Niemand , keine Einzelperson und keine Gemeinschaft , kann sich selbst das Evangelium verkündigen . Also kommt der Glaube aus dem Hören ( Röm 10,17 ) . Niemand kann sich selbst den Auftrag und die Sendung geben , das Evangelium zu verkündigen . Der vom Herrn Gesandte spricht und handelt nicht in eigener Autorität , sondern kraft der Autorität Christi ; er spricht zu der Gemeinde nicht als eines ihrer Glieder , sondern im Namen Christi . Niemand kann sich selbst die Gnade verleihen ; sie muß geschenkt und angeboten werden . Das setzt Diener der Gnade voraus , die von Christus bevollmächtigt sind . Von ihm empfangen sie die Sendung und die Vollmacht [ heilige Gewalt ] , in der Person Christi des Hauptes [ in persona Christi Capitis ] zu handeln . Dieses Amt , worin die von Christus Gesandten aus Gottes Gnade das tun
=S=> Kte 876 Mit der sakramentalen Natur des kirchlichen Amtes hängt innerlich sein Dienstcharakter zusammen . Weil die Amtsträger ganz von Christus abhängig sind , der Sendung und Vollmacht gibt , sind sie wahrhaft Knecht Christi ( Röm 1,1 ) nach dem Vorbild Christi , der für uns freiwillig Knechtsgestalt angenommen hat ( Phil 2,7 ) . Weil das Wort und die Gnade , deren Diener sie sind , nicht von ihnen , sondern von Christus stammen , der sie ihnen für die anderen anvertraut hat , sollen sie sich freiwillig zu Sklaven aller machen [ Vgl . 1 Kor 9,19 ] .
=S=> Kte 877 Desgleichen gehört zur sakramentalen Natur des kirchlichen Dienstamtes sein kollegialer Charakter . Schon zu Beginn seines Wirkens setzte der Herr Jesus die Zwölf ein als die Keime des neuen Israel und zugleich den Ursprung der heiligen Hierarchie ( AG 5 ) . Miteinander erwählt , werden sie auch miteinander ausgesandt ; ihre brüderliche Einheit steht im Dienst der brüderlichen Gemeinschaft aller Gläubigen ; sie soll gleichsam ein Widerschein und ein Zeugnis der Gemeinschaft der göttlichen Personen sein [ Vgl . Joh 17,21-23 ] . Deshalb übt jeder Bischof seinen Dienst im Bischofskollegium aus in Gemeinschaft mit dem Bischof von Rom , dem Nachfolger des hl . Petrus und Haupt des Kollegiums ; in entsprechender Weise üben die Priester ihren Dienst im Presbyterium der Diözese aus , unter der Leitung ihres Bischofs .
=S=> Kte 878 Zur sakramentalen Natur des kirchlichen Dienstamtes gehört auch sein persönlicher Charakter . Obwohl die Diener Christi gemeinschaftlich handeln , handeln sie stets auch persönlich . Jeder wird persönlich berufen : Du aber folge mir nach ! ( Joh 21,22 ) [ Vgl . Mt 4 , 19. 21 ; Joh 1,43 ] , um in der gemeinsamen Sendung persönlicher Zeuge zu sein , der dem , der ihm die Sendung gibt , persönlich verantwortlich ist . Er ist in dessen Person und für Personen tätig : Ich taufe dich im Namen des Vaters . . . ; ich spreche dich los . . . .
=S=> Kte 879 Der sakramentale Dienst in der Kirche ist somit ein zugleich kollegialer und persönlicher Dienst , der im Namen Christi ausgeübt wird . Das bestätigt sich in den Beziehungen zwischen dem Bischofskollegium und seinem Haupt , dem Nachfolger des hl . Petrus , und in der Beziehung zwischen der pastoralen Verantwortung des Bischofs für seine Teilkirche und der gemeinsamen Sorge des Bischofskollegiums für die Gesamtkirche .
=S=> Kte Das Bischofskollegium und sein Haupt , der Papst
=S=> Kte 880 Als Christus die Zwölf bestellte , setzte er [ sie ] nach Art eines Kollegiums oder eines beständigen Zusammenschlusses ein , an dessen Spitze er den aus ihrer Mitte erwählten Petrus stellte ( LG 19 ) . Wie nach der Bestimmung des Herrn der heilige Petrus und die übrigen Apostel ein einziges apostolisches Kollegium bilden , so sind in gleicher Weise der Römische Bischof , der Nachfolger des Petrus , und die Bischöfe , die Nachfolger der Apostel , untereinander verbunden ( LG 22 ) [ Vgl . [ link ] CIC , can . 330 ] .
=S=> Kte 881 Der Herr hat einzig Simon , dem er den Namen Petrus gab , zum Felsen seiner Kirche gemacht . Er hat Petrus die Schlüssel der Kirche übergeben‘ und ihn zum Hirten der ganzen Herde bestellt [ Vgl . Joli 21,15-17 ] . Es steht aber fest , daß jenes Amt des Bindens und Lösens , das Petrus gegeben wurde , auch dem mit seinem Haupt verbundenen Apostelkollegium zugeteilt worden ist ( LG 22 ) . Dieses Hirtenamt des Petrus und der anderen Apostel gehört zu den Grundlagen der Kirche . Es wird unter dem Primat des Papstes von den Bischöfen weitergeführt .
=S=> Kte 882 Der Papst , der Bischof von Rom und Nachfolger des hl . Petrus , ist das immerwährende und sichtbare Prinzip und Fundament für die Einheit der Vielheit sowohl von Bischöfen als auch von Gläubigen ( LG 23 ) . Der Römische Bischof hat kraft seines Amtes , nämlich des Stellvertreters Christi und des Hirten der ganzen Kirche , die volle , höchste und allgemeine Vollmacht über die Kirche , die er immer frei ausüben kann ( LG 22 ) [ Vgl . CD 2;9 ] .
=S=> Kte 883 Das Kollegium oder die Körperschaft der Bischöfe hat aber nur Autorität , wenn es zusammen mit dem Römischen Bischof . . . als seinem Haupt verstanden wird . Unter dieser Bedingung ist dieses Kollegium gleichfalls Träger der höchsten und ganzen Vollmacht gegenüber der ganzen Kirche Diese Gewalt kann freilich nur unter Zustimmung des Römischen Bischofs ausgeübt werden ( LG 22 ) [ Vgl . [ link ] CIC , can . 336 ] .
=S=> Kte 884 Die Gewalt im Hinblick auf die Gesamtkirche übt das Bischofskollegium in feierlicher Weise auf dem Ökumenischen Konzil aus ( [ link ] CIC , can . 337 , §1 ) . Ein Ökumenisches Konzil gibt es niemals , wenn es vom Nachfolger des Petrus nicht als solches bestätigt oder wenigstens angenommen worden ist ( LG 22 ) .
=S=> Kte 885 Insofern dieses Kollegium aus vielen zusammengesetzt ist , bringt es die Vielfalt und Universalität des Volkes Gottes , insofern es aber unter einem Haupt gesammelt ist , die Einheit der Herde Christi zum Ausdruck ( LG 22 ) .
=S=> Kte 886 Die einzelnen Bischöfe aber sind sichtbares Prinzip und Fundament der Einheit in ihren Teilkirchen ( LG 23 ) . Als solche üben [ sie ] ihr Hirtenamt über den ihnen anvertrauten Anteil des Volkes Gottes . . . aus ( LG 23 ) , wobei sie von den Priestern und den Diakonen unterstützt werden . Als Mitglieder des Bischofskollegiums aber nimmt jeder von ihnen an der Sorge für alle Kirchen teil [ Vgl . CD 3. ] . Die Bischöfe üben diese zunächst dadurch aus , daß sie ihre eigene Kirche als Teil der Gesamtkirche gut leiten . Dadurch tragen sie wirksam bei zum Wohl des ganzen mystischen Leibes , der auch der Leib der Kirchen ist ( LG 23 ) . Diese Sorge soll sich insbesondere auf die Armen [ Vgl . Gal 2,10 ] , auf die um des Glaubens willen Verfolgten sowie auf die Glaubensboten erstrecken , die auf der ganzen Erde tätig sind .
=S=> Kte 887 Die benachbarten und kulturell einheitlichen Teilkirchen bilden Kirchenprovinzen oder größere Einheiten , welche Patriarchate oder Regionen genannt werden [ Vgl . Kanon der Apostel 34 ] . Die Bischöfe dieser Einheiten können sich in Synoden oder Provinzialkonzilien versammeln . In ähnlicher Weise können die Bischofskonferenzen heute vielfältige und fruchtbare Hilfe leisten , damit die kollegiale Gesinnung zur konkreten Anwendung geführt wird ( LG 23 ) .
=M=> Kte Das Lehramt
=S=> Kte 888 Mit den Priestern , ihren Mitarbeitern , haben die Bischöfe als erste Aufgabe , . . . allen die frohe Botschaft Gottes zu verkünden ( PO 4 ) , wie der Herr befohlen hat [ Vgl . Mk 16,15 ] . Sie sind Herolde des Glaubens , die neue Jünger zu Christus führen und authentische , das heißt mit der Autorität Christi versehene Lehrer ( LG 25 ) .
=S=> Kte 889 Um die Kirche in der Reinheit des von den Aposteln überlieferten Glaubens zu erhalten , wollte Christus , der ja die Wahrheit ist , seine Kirche an seiner eigenen Unfehlbarkeit teilhaben lassen . Durch den übernatürlichen Glaubenssinn hält das Gottesvolk unter der Leitung des lebendigen Lehramtes der Kirche den Glauben unverlierbar fest [ Vgl . LG 12 ; DV 10 ] .
=S=> Kte 890 Die Sendung des Lehramtes ist mit dem endgültigen Charakter des Bundes verknüpft , den Gott in Christus mit seinem Volk geschlossen hat . Das Lehramt muß das Volk vor Verirrungen und Glaubensschwäche schützen und ihm die objektive Möglichkeit gewährleisten , den ursprünglichen Glauben irrtumsfrei zu bekennen . Der pastorale Auftrag des Lehramtes ist es , zu wachen , daß das Gottesvolk in der befreienden Wahrheit bleibt . Zur Erfüllung dieses Dienstes hat Christus den Hirten das Charisma der Unfehlbarkeit in Fragen des Glaubens und der Sitten verliehen . Dieses Charisma kann auf verschiedene Weisen ausgeübt werden :
=S=> Kte 891 Dieser Unfehlbarkeit . . . erfreut sich der Römische Bischof , das Haupt des Kollegiums der Bischöfe , kraft seines Amtes , wenn er als oberster Hirt und Lehrer aller Christgläubigen , der seine Brüder im Glauben stärkt , eine Lehre über den Glauben oder die Sitten in einem endgültigen Akt verkündet . . . Die der Kirche verheißene Unfehlbarkeit wohnt auch der Körperschaft der Bischöfe inne , wenn sie das oberste Lehramt zusammen mit dem Nachfolger des Petrus ausübt , vor allem auf einem Ökumenischen Konzil ( LG 25 ) [ Vgl . 1. Vatikanisches K. : DS 3074 ] . Wenn die Kirche durch ihr oberstes Lehramt etwas als von Gott geoffenbart und als Lehre Christi zu glauben vorlegt ( DV 10 ) , müssen die Gläubigen solchen Definitionen mit Glaubensgehorsam anhangen ( LG 25 ) . Diese Unfehlbarkeit reicht so weit wie die Hinterlassenschaft der göttlichen Offenbarung [ Vgl . LG 25 ] .
=S=> Kte 892 Der göttliche Beistand wird den Nachfolgern der Apostel , die in Gemeinschaft mit dem Nachfolger des Petrus lehren , und insbesondere dem Bischof von Rom , dem Hirten der ganzen Kirche , auch dann geschenkt , wenn sie zwar keine unfehlbare Definition vornehmen und sich nicht endgültig äußern , aber bei der Ausübung des ordentlichen Lehramtes eine Lehre vorlegen , die zu einem besseren Verständnis der Offenbarung in Fragen des Glaubens und der Sitten führt . Diesen authentischen Lehren müssen die Gläubigen religiösen Gehorsam des Willens und des Verstandes . . . leisten ( LG 25 ) , der sich zwar von der Glaubenszustimmung unterscheidet , sie aber unterstützt .
=M=> Kte Das Heiligungsamt
=S=> Kte 893 Der Bischof ist auch ‚Verwalter der Gnade des höchsten Priestertums‘ , besonders in der Eucharistie , die er selbst darbringt oder durch die Priester , seine Mitarbeiter , darbringen läßt ( LG 26 ) . Die Eucharistie ist ja das Lebenszentrum der Teilkirche . Der Bischof und die Priester heiligen die Kirche durch ihr Gebet und ihre Arbeit , durch den Dienst am Wort und an den Sakramenten . Sie heiligen sie durch ihr Beispiel , nicht als Beherrscher der Gemeinden , sondern als Vorbilder für die Herde ( 1 Petr 5,3 ) . So werden sie zusammen mit der ihnen anvertrauten Herde zum ewigen Leben gelangen ( LG 26 ) .
=M=> Kte Das Leitungsamt
=S=> Kte 894 Die Bischöfe leiten Teilkirchen , die ihnen anvertraut worden sind , als Stellvertreter und Gesandte Christi durch Rat , Zuspruch und Beispiel , aber auch mit Autorität und heiliger Vollmacht ( LG 27 ) . Diese Autorität müssen sie jedoch zum Aufbau der Gemeinde im Geist des Dienens ausüben , der der Geist ihres Meisters ist [ Vgl . Lk 22 , 26-27 ] .
=S=> Kte 895 Diese Vollmacht , die sie im Namen Christi persönlich ausüben , ist die eigene , ordentliche und unmittelbare , auch wenn ihr Vollzug letztlich von der höchsten Autorität der Kirche geregelt wird ( LG 27 ) . Man darf jedoch die Bischöfe nicht als Vikare des Papstes ansehen , dessen ordentliche , unmittelbare Autorität über die ganze Kirche deren eigene Autorität nicht zunichte macht , sondern im Gegenteil bestärkt und schützt . Allerdings ist ihre Autorität in Gemeinschaft mit der ganzen Kirche unter der Leitung des Papstes auszuüben .
=S=> Kte 896 Bei der Ausübung des Hirtenamtes soll dem Bischof der gute Hirt als Vorbild und Gestalt dienen . Seiner Schwächen bewußt , kann er mit denen leiden , die unwissend sind und irren . Er soll sich nicht weigern , seine Untergebenen zu hören , die er wie seine wahren Kinder hegt . . . Die Gläubigen aber müssen dem Bischof anhangen wie die Kirche Jesus Christus und wie Jesus Christus dem Vater ( LG 27 ) . Folgt alle dem Bischof wie Jesus Christus dem Vater , und dem Presbyterium wie den Aposteln ; die Diakone aber achtet wie Gottes Gebot ! Keiner soll ohne Bischof etwas tun , was die Kirche betrifft ( Ignatius v . Antiochien , Smyrn . 8,1 ) .
=U6= UebII -- II Die gläubigen Laien
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=S=> Kte 900 Die Laien haben , wie alle Gläubigen , kraft der Taufe und der Firmung von Gott den Auftrag zum Apostolat erhalten ; daher haben sie das Recht und die Pflicht , einzeln oder in Gemeinschaft mit anderen daran zu arbeiten , daß alle Menschen auf der ganzen Erde die göttliche Heilsbotschaft kennenlernen und aufnehmen . Diese Pflicht ist noch dringender , wenn die Menschen nur durch sie das Evangelium vernehmen und Christus kennenlernen können . In den kirchlichen Gemeinschaften ist ihre Tätigkeit so notwendig , daß das Apostolat der Seelsorger ohne sie meistens nicht zur vollen Wirkung gelangen kann .
=M=> Kte Die Teilhabe der Laien am Priesteramt Christi
=S=> Kte 901 Die Laien sind als Christus Geweihte und mit dem Heiligen Geist Gesalbte in wunderbarer Weise dazu berufen und ausgerüstet , daß immer reichere Früchte des Geistes in ihnen hervorgebracht werden . Denn all ihre Tätigkeiten , Gebete und apostolischen Unternehmungen , das Ehe - und Familienleben , die tägliche Arbeit , die Erholung von Geist und Leib , wenn sie im Geist vollzogen werden , ja sogar die Beschwernisse des Lebens , wenn sie geduldig ertragen werden , werden geistige Opfer , Gott wohlgefällig durch Jesus Christus , die bei der Feier der Eucharistie zusammen mit der Darbringung des Herrenleibes dem Vater in höchster Ehrfurcht dargebracht werden . So weihen auch die Laien , indem sie überall heilig handeln , die Welt selbst Gott ( LG 34 ) [ 1 Vgl . LG 10 ] .
=S=> Kte 902 Am Heiligungsdienst haben auf besondere Weise die Eltern Anteil , indem sie ihr Eheleben in christlichem Geiste führen und für die christliche Erziehung ihrer Kinder sorgen ( [ link ] CIC , can . 835 , §4 ) .
=S=> Kte 903 Falls sie die erforderlichen Eigenschaften aufweisen , können Laien auf Dauer zum Dienst als Lektor und Akolyth zugelassen werden‘ . Wo es ein Bedarf der Kirche nahelegt , weil für diese Dienste Beauftragte nicht zur Verfügung stehen , können auch Laien , selbst wenn sie nicht Lektoren oder Akolythen sind , nach Maßgabe der Rechtsvorschriften bestimmte Aufgaben derselben erfüllen , nämlich den Dienst am Wort , die Leitung liturgischer Gebete , die Spendung der Taufe und die Austeilung der heiligen Kommunion ( [ link ] CIC , can . 230 , §3 ) .
=M=> Kte Ihre Teilhabe am Prophetenamt Christi
=S=> Kte 904 Christus , der große Prophet , . . . erfüllt . . . sein prophetisches Amt nicht nur durch die Hierarchie . . . sondern auch durch die Laien , die er daher sowohl als Zeugen einsetzt als auch mit einem Sinn für den Glauben und mit der Gnade des Wortes ausrüstet ( LG 35 ) .
=S=> Kte Die Unterweisung , die zum Glauben bekehrt , . . . kann auch jedem Prediger , ja sogar jedem Gläubigen zukommen ( Thomas v , A. , s . th . 3,71,4 , ad 3 ) .
=S=> Kte 905 Die Laien erfüllen ihre prophetische Sendung auch durch die Evangelisation , daß nämlich die Botschaft Christi durch das Zeugnis ihres Lebens und das Wort öffentlich bekanntgemacht wird . Bei den Laien erhält diese Evangelisation eine eigentümliche Prägung und besondere Wirksamkeit von daher , daß sie in den gewöhnlichen Verhältnissen der Welt erfüllt wird ( LG 35 ) .
=S=> Kte Dieses Apostolat besteht nicht nur im Zeugnis des Lebens . Ein wahrer Apostel sucht nach Gelegenheiten , Christus auch mit seinem Wort zu verkünden , sei es den Nichtgläubigen , . . . sei es den Gläubigen ( AA 6 ) [ Vgl . AG 15 ] .
=S=> Kte 906 Die gläubigen Laien , die dazu fähig sind und sich dafür ausbilden , können auch an der katechetischen Unterweisung [ Vgl . CIC , cann , [ link ] 774 ; [ link ] 776 ; [ link ] 780 ] , am Lehren der theologischen Wissenschaften [ Vgl . [ link ] CIC , can . 229 ] sowie an der Gestaltung der Medien [ Vgl . [ link ] CIC , can . 823 , §1 ] mitwirken .
=S=> Kte 907 Entsprechend ihrem Wissen , ihrer Zuständigkeit und ihrer hervorragenden Stellung haben sie das Recht und bisweilen sogar die Pflicht , ihre Meinung in dem , was das Wohl der Kirche angeht , den geistlichen Hirten mitzuteilen und sie unter Wahrung der Unversehrtheit des Glaubens und der Sitten und der Ehrfurcht gegenüber den Hirten und unter Beachtung des allgemeinen Nutzens und der Würde der Personen den übrigen Gläubigen kundzutun ( [ link ] CIC , can . 212 , §3 ) .
=M=> Kte Ihre Teilhabe am Königsamt Christi
=S=> Kte 908 Durch seinen Gehorsam bis zum Tod‘ hat Christus seinen Jüngern die Gabe der königlichen Freiheit geschenkt , damit sie durch Selbstverleugnung und ein heiliges Leben das Reich der Sünde in sich selbst völlig überwinden ( LG 36 ) .
=S=> Kte Wer seinen Leib sich unterwirft und Herr über seine Seele ist , ohne sich von Leidenschaften überfluten zu lassen , kann als König bezeichnet werden , weil er seine Person zu regieren vermag . Er ist frei und unabhängig und läßt sich nicht durch eine sündige Knechtschaft gefangennehmen ( Ambrosius , Psal . 118 , 14,30 ) .
=S=> Kte 909 Außerdem sollen die Laien , auch mit vereinten Kräften , die Einrichtungen und Verhältnisse der Welt , wenn irgendwo Gewohnheiten zur Sünde reizen , so heilen , daß dies alles nach den Richtlinien der Gerechtigkeit gestaltet wird und der Ausübung der Tugenden eher förderlich als schädlich ist . Durch solches Tun erfüllen sie die Kultur und die menschlichen Tätigkeiten mit sittlichem Wert ( LG 36 ) .
=S=> Kte 910 Die Laien können sich auch berufen fühlen oder berufen werden zur Mitarbeit mit ihren Hirten im Dienst der kirchlichen Gemeinschaft , für ihr Wachstum und ihr volles Leben . Sie können dabei sehr verschiedene Dienste übernehmen , je nach der Gnade und den Charismen , die der Herr ihnen schenkt ( EN 73 ) .
=S=> Kte 911 In der Kirche können bei der Ausübung dieser [ Leitungsgewalt ] Laien nach Maßgabe des Rechtes mitwirken ( [ link ] CIC , can . 129 , §2 ) . So können sie etwa an Partikularkonzilien [ [ link ] CIC , can . 443 , §4 ] und Diözesansynoden [ [ link ] CIC , can . 463 , §§1:2 ] teilnehmen , Mitglieder von Pastoralräten werden [ CIC , cann . [ link ] 511 ; [ link ] 536 ] sich an der solidarischen Wahrnehmung der Seelsorgsaufgaben einer Pfarrei beteiligen [ [ link ] CIC , can . 517 , §2 ] , in Wirtschaftsräten mitarbeiten [ CIC , cann . [ link ] 492 , §1 ; [ link ] 536 ] und Mitglieder von kirchlichen Gerichten sein [ [ link ] CIC , can . 1421 , §2 ] .
=S=> Kte 912 Die Gläubigen sollen lernen , sorgfältig zwischen den Rechten und Pflichten , die ihnen obliegen , insofern sie zur Kirche gehören , und denen , die sie betreffen , sofern sie Glieder der menschlichen Gesellschaft sind , zu unterscheiden . Sie werden sich eifrig darum bemühen , beide miteinander harmonisch zu vereinigen , wobei sie daran denken werden , daß sie sich in jeder zeitlichen Angelegenheit vom christlichen Gewissen führen lassen müssen , weil keine menschliche Aktivität , auch nicht in zeitlichen Angelegenheiten , dem Befehl Gottes entzogen werden kann ( LG 36 ) .
=S=> Kte 913 So tritt jeder Laie aufgrund der Gaben , die ihm anvertraut worden sind , zugleich als Zeuge und als lebendiges Werkzeug der Sendung der Kirche selbst ‚nach dem Maß der Gabe Christi‘ ( Eph 4,7 ) auf ( LG 33 ) .
=U6= UebIII -- III Das gottgeweihte Leben
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=S=> Kte 914 Der Stand , der durch das Gelöbnis der evangelischen Räte begründet wird , ist zwar nicht Teil der hierarchischen Struktur der Kirche , gehört aber unerschütterlich zu ihrem Leben und ihrer Heiligkeit ( LG 44 ) .
=S=> Kte Evangelische Räte , geweihtes Leben
=S=> Kte 915 Die evangelischen Räte werden in ihrer Vielfalt jedem Jünger Christi empfohlen . Die vollkommene Liebe , zu der alle Gläubigen berufen sind , bringt für jene , die den Ruf zum geweihten Leben frei annehmen , die Verpflichtung mit sich , die Keuschheit in Ehelosigkeit um des Reiches Gottes willen , und in Armut und Gehorsam zu leben . Das Gelübde dieser Räte in einem von der Kirche anerkannten dauernden Lebensstand kennzeichnet das gottgeweihte Leben‘ .
=S=> Kte 916 Der Ordensstand stellt also eine Art tieferer Weihe dar , die in der Taufe wurzelt und eine Ganzhingabe an Gott ist [ Vgl . PC 5 ] . Im geweihten Leben fassen die Christgläubigen , vom Heiligen Geist dazu bewogen , den Vorsatz , Christus enger zu folgen , sich dem über alles geliebten Gott hinzugeben und im Streben nach vollkommener Liebe im Dienst des Gottesreiches die Herrlichkeit der künftigen Welt in der Kirche zu bezeichnen und zu verkünden [ Vgl . [ link ] CIC , can . 573 ] .
=M=> Kte Ein großer Baum mit vielen Zweigen
=S=> Kte 917 So kam es , daß wie bei einem Baum , der aus einem von Gott gegebenen Keim wunderbar und vielfältig auf dem Acker des Herrn Zweige getrieben hat , verschiedene Gestalten des eremitischen oder gemeinschaftlichen Lebens und verschiedene Genossenschaften gewachsen sind , die Hilfsmittel sowohl zum Fortschritt ihrer Mitglieder , als auch zum Wohl des ganzen Leibes Christi vermehren ( LG 43 ) .
=S=> Kte 918 Von Anfang an gab es in der Kirche Männer und Frauen , die durch die Befolgung der evangelischen Räte Christus in größerer Freiheit nachzufolgen und ihn ausdrücklicher nachzuahmen verlangten und die - jeder auf seine Weise - ein Leben führten , das Gott geweiht war . Viele wählten unter dem Antrieb des Heiligen Geistes ein Einsiedlerleben , andere gaben den Anstoß zu religiösen Gemeinschaften , die von der Kirche kraft ihrer Vollmacht gern unterstützt und bestätigt wurden ( PC 1 ) .
=S=> Kte 919 Die Diözesanbischöfe sollen sich bemühen , der Kirche vom Heiligen Geist anvertraute neue Gaben des geweihten Lebens zu erkennen . Die Anerkennung neuer Formen geweihten Lebens ist dem Apostolischen Stuhl vorbehalten‘ .
=M=> Kte Das eremitische Leben
=S=> Kte 920 Auch wenn sie die drei evangelischen Räte nicht immer öffentlich geloben , weihen die Eremiten [ Einsiedler ] durch strengere Trennung von der Welt , in der Stille der Einsamkeit , durch ständiges Beten und Büßen ihr Leben dem Lob Gottes und dem Heil der Welt ( [ link ] CIC , can . 603 , §1 ) .
=S=> Kte 921 Sie zeigen jedem das Innere des Mysteriums der Kirche auf : die persönliche Vertrautheit mit Christus . Den Augen der Menschen verborgen , ist das Leben des Eremiten eine stille Predigt Christi . Der Einsiedler hat sein Leben ganz Christus übergeben , weil dieser für ihn alles ist . Es ist eine besondere Berufung , in der Wüste , im geistlichen Kampf die Herrlichkeit des Gekreuzigten zu finden .
=M=> Kte Die geweihten Jungfrauen
=S=> Kte 922 Seit den Zeiten der Apostel hat der Herr christliche Jungfrauen dazu berufen , sich in einer größeren Freiheit des Herzens , des Leibes und des Geistes ungeteilt an ihn zu binden [ Vgl . 1 Kor 7,34-36 ] . Sie haben mit Zustimmung der Kirche den Entschluß gefaßt , um des Himmelreiches willen ( Mt 19,12 ) im Stand der Jungfräulichkeit zu leben .
=S=> Kte 923 Es gibt den Stand der Jungfrauen , die zum Ausdruck ihres heiligen Vorhabens , Christus in besonders enger Weise nachzufolgen , vom Diözesanbischof nach anerkanntem liturgischem Ritus Gott geweiht , Christus , dem Sohn Gottes , mystisch anverlobt und für den Dienst der Kirche bestimmt werden ( [ link ] CIC , can . 604 , §1 ) . Durch diesen feierlichen Ritus der Jungfrauenweihe wird die Jungfrau zu einer gottgeweihten Person , zu einem Zeichen , das auf die Liebe der Kirche zu Christus hinweist , und zu einem Bild für die endzeitliche himmlische Braut und für das künftige Leben ( OCV prænotanda 1 ) .
=S=> Kte 924 Der Stand der Jungfrauen steht den anderen Formen des geweihten Lebens nahe . Er verpflichtet die in der Welt lebende Frau ( oder die Nonne ) nach ihrem Stand und den ihr geschenkten Charismen zum Gebet , zur Buße , zum Dienst an ihren Brüdern und Schwestern und zur apostolischen Arbeit [ Vgl . OCV prænotanda 2 ] . Um ihr Vorhaben treuer zu halten... , können die Jungfrauen Vereinigungen bilden ( [ link ] CIC , can . 604 , §2 ) .
=M=> Kte Das Ordensieben
=S=> Kte 925 Das Ordensleben ist in den ersten Jahrhunderten des Christentums im Nahen Osten entstanden [ Vgl . UR 15 ] . Es wird in den durch die Kirche kanonisch errichteten Instituten gelebt [ Vgl . [ link ] CIC , can . 573 ] . Es unterscheidet sich von den anderen Formen des geweihten Lebens durch die Ausrichtung auf den Gottesdienst , das öffentliche Gelübde der evangelischen Räte , das brüderliche Gemeinschaftsleben und das Zeugnis für die Vereinigung Christi mit der Kirche [ Vgl . [ link ] CIC , can . 607 ] .
=S=> Kte 926 Das Ordensleben gehört zum Mysterium der Kirche . Es ist eine Gabe , die Kirche von ihrem Herrn erhält und die sie dem Gläubigen , der von Gott im Gelübde der Räte berufen wird , als einen dauernden Lebensstand anbietet . So kann die Kirche zugleich Christus bezeugen und sich als Braut des Erlösers erkennen . Das Ordensleben soll in seinen verschiedenen Formen die Liebe Gottes in der Sprache unserer Zeit zum Ausdruck bringen .
=S=> Kte 927 Alle Ordensleute gehören zu den Mitarbeitern des Diözesanbischofs in seinem Hjrtenamt [ Vgl . CD 33-35 ] , auch dann , wenn sie ihm nicht direkt unterstellt [ exempt ] sind [ Vgl . [ link ] CIC , can . 591 ] . Zur missionarischen Einpflanzung und Ausbreitung der Kirche ist es schon von Anfang der Evangelisierung an notwendig , daß das Ordensleben in allen seinen Formen vorhanden ist [ Vgl . AG 18 ; 40. ] . Die Geschichte bestätigt die großen Verdienste der Ordensfamilien bei der Ausbreitung des Glaubens und der Bildung neuer Kirchen : von den alten monastischen Einrichtungen zu den mittelalterlichen Orden bis zu den neuzeitlichen Kongregationen ( RM 69 ) .
=M=> Kte Die Säkularinstitute
=S=> Kte 928 Ein Säkularinstitut ist ein Institut des geweihten Lebens , in welchem in der Welt lebende Gläubige nach Vollkommenheit der Liebe streben und sich bemühen , zur Heiligung der Welt , vor allem von innen her , beizutragen ( [ link ] CIC , can . 710 ) .
=S=> Kte 929 Durch ein vollkommen und gänzlich der Heiligung geweihtes Leben ( Pius XII. , Ap . Konst . Provida Mater ) beteiligen sich die Mitglieder dieser Institute an der Evangelisierungsaufgabe der Kirche in der Welt und gleichsam von der Welt her , in der ihre Gegenwart als Sauerteig wirkt ( PC 11 ) . Ihr Zeugnis eines christlichen Lebens ist darauf hingeordnet , die zeitlichen Dinge gottgemäß zu ordnen und die Welt in der Kraft des Evangeliums zu gestalten . Sie nehmen durch heilige Bindungen die evangelischen Räte auf sich und pflegen untereinander entsprechend dem ihrer Lebensausrichtung eigenen Weltcharakter die Gemeinschaft und Brüderlichkeit ( [ link ] CIC , can . 713 , §2 ) .
=M=> Kte Die Gesellschaften des apostolischen Lebens
=S=> Kte 930 Zu den Instituten des geweihten Lebens kommen die Gesellschaften des apostolischen Lebens hinzu , deren Mitglieder ohne Ordensgelübde das der Gesellschaft eigene apostolische Ziel verfolgen , ein brüderliches Leben in Gemeinschaft führen und gemäß der eigenen Lebensordnung durch Beachtung der Konstitutionen nach Vollkommenheit der Liebe streben . Unter ihnen gibt es Gesellschaften , in denen die Mitglieder durch irgendeine in den Konstitutionen festgelegte Bindung die evangelischen Räte übernehmen ( [ link ] CIC , can . 731 , §§1 und 2 ) .
=S=> Kte Weihe und Sendung : den kommenden König ankündigen
=S=> Kte 931 Der Gottgeweihte , der schon durch die Taufe Gott übereignet ist , liefert sich ganz Gott aus , dem über alles Geliebten . So wird er tiefer zum Dienst Gottes geweiht und zum Wohl der Kirche bestellt . Durch den Stand der Weihe an Gott bezeugt die Kirche Christus und zeigt , wie der Heilige Geist in ihr wunderbar wirkt . Jene , die evangelischen Räte geloben , haben zunächst zur Aufgabe , ihrer Weihe gemäß zu leben . Da sie aber sich kraft ihrer Weihe dem Dienst für die Kirche widmen , sind sie verpflichtet , sich , je nach der Eigenart ihres Instituts , in besonderer Weise in der Missionsarbeit einzusetzen ( [ link ] CIC , can . 783 ) [ 1 Vgl . RM 69 ] .
=S=> Kte 932 In der Kirche , die gleichsam das Sakrament , das heißt Zeichen und Werkzeug des Lebens Gottes ist , bildet das geweihte Leben ein besonderes Zeichen des Erlösungsmysteriums . Christus noch enger nachfolgen und ihn nachahmen , seine Selbstentäußerung klarer bekunden , heißt im Herzen Christi seinen Zeitgenossen noch näher sein . Denn die , die sich auf diesem engeren Weg befinden , spornen ihre Brüder und Schwestern durch ihr Beispiel an und geben ein hervorstechendes und herausragendes Zeugnis dafür daß die Welt ohne den Geist der Seligpreisungen nicht verwandelt und Gott dargebracht werden kann ( LG 31 ) .
=S=> Kte 933 Ob dieses Zeugnis öffentlich ( wie im Ordensstand ) , privat oder geheim abgelegt wird - das Kommen Christi ist für alle Geweihten der Ursprung und die Ausrichtung ihres Lebens . Das Volk Gottes hat hier keine bleibende Heimstatt . . . Deshalb macht der Ordensstand . . . die himmlischen Güter , die schon in dieser Zeit gegenwärtig sind , auch allen Gläubigen kund , bezeugt das neue und ewige , in der Erlösung Christi erworbene Leben und kündigt die zukünftige Auferstehung und die Herrlichkeit des Himmelreiches an ( LG 44 ) .
=U6= UebIV -- Kurztexte --
=S=> Kte 934 Kraft göttlicher Weisung gibt es in der Kirche unter den Gläubigen geistliche Amtsträger , die im Recht auch Kleriker genannt werden ; die übrigen dagegen heißen auch Laien In diesen beiden Gruppen gibt es Gläubige , die sich durch das . . . Bekenntnis zu den evangelischen Raten Gott weihen und der Heilssendung der Kirche dienen ( [ link ] CIC can . 207 , §§1:2 ) .
=S=> Kte 935 Zur Verkündigung des Glaubens und zum Aufbau seines Reiches sendet Christus seine Apostel und ihre Nachfolger Er laßt sie an seiner Sendung teilhaben . Sie erhalten von ihm die Vollmacht , in seiner Person zu handeln .
=S=> Kte 936 Der Herr hat den hl . Petrus zum sichtbaren Fundament seiner Kirche gemacht und ihm die Schlüssel der Kirche übergeben Der Bischof der Kirche von Rom , der Nachfolger des hl . Petrus , ist Haupt des Bischofskollegiums , Stellvertreter Christi und Hirte der Gesamtkirche hier auf Erden ( [ link ] CIC , can . 331 ) .
=S=> Kte 937 Der Papst besitzt aufgrund göttlicher Einsetzung die höchste volle , unmittelbare und universale Seelsorgsgewalt " ( CD 2 ) .
=S=> Kte 938 Die durch den Heiligen Geist bestellten Bischöfe sind Nachfolger der Apostel Sie sind sichtbares Prinzip und Fundament der Einheit in ihren Teilkirchen ( LG 23 ) .
=S=> Kte 939 Die Bischöfe haben den Auftrag den Glauben unverfälscht zu lehren den Gottesdienst zu feiern vor allem die Eucharistie und ihre Kirchen als wahre Hirten zu leiten Sie werden dabei von ihren Mitarbeitern , den Priestern und von den Diakonen unterstützt . Zu ihrem Amt gehört auch mit und unter dem Papst die Sorge für alle Kirchen .
=S=> Kte 940 Da es dem Stand der Laien eigen ist inmitten der Welt und der weltlichen Aufgaben zu leben , sind sie von Gott berufen vom Geist Christi beseelt nach Art des Sauerteigs ihr Apostolat in der Welt auszuüben ( AA 2 ) .
=S=> Kte 941 Die Laien haben am Priestertum Christi Anteil Immer mehr mit ihm vereint entfalten sie die Gnade der Taufe und Firmung in allen Bereichen des persönlichen familiären gesellschaftlichen und kirchlichen Lebens und kommen so dem an alle Getauften ergehenden Ruf zur Heiligkeit nach .
=S=> Kte 942 Dank ihrer prophetischen Sendung sind die Laien auch dazu berufen in allem und zwar inmitten der menschlichen Gemeinschaft Christi Zeugen zu sein ( GS 4 43 ) .
=S=> Kte 943 Dank ihrer königlichen Sendung haben die Laien die Macht erhalten durch ihre Selbstverleugnung und die Heiligkeit ihres Lebens die Herrschaft der Sünde in ihnen selbst und in der Welt zu überwinden [ Vgl . LG 36 ] .
=S=> Kte 944 Kennzeichen des gottgeweihten Lebens ist das öffentliche Gelübde der evangelischen Rate der Armut Keuschheit und des Gehorsams in einem von der Kirche anerkannten dauernden Lebensstand .
=S=> Kte 945 Der Gläubige ist dem über alles geliebten Gott überantwortet schon durch die Taufe ist er ja für Gott bestimmt worden . Im Stand des geweihten Lebens ist er dem Dienst Gottes und dem Wohl der ganzen Kirche noch inniger geweiht .
=U5= Abs5 -- Absatz 5 DIE GEMEINSCHAFT DER HEILIGEN
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=S=> Kte 946 Dem Bekenntnis zur heiligen katholischen Kirche folgt im Symbolum : die Gemeinschaft der Heiligen . Dieser Glaubensartikel ist in gewisser Weise eine Ausfaltung des vorhergehenden : Was ist die Kirche anderes als die Versammlung aller Heiligen ? ( Niketas , symb . 10 ) . Diese Gemeinschaft der Heiligen ist die Kirche .
=S=> Kte 947 Da alle Gläubigen einen einzigen Leib bilden , wird das Gut des einen dem anderen mitgeteilt . . . Somit muß man glauben , . . . daß in der Kirche eine Gütergemeinschaft besteht . . . Das wichtigste unter allen Gliedern der Kirche aber ist Christus , denn er ist das Haupt. . . Also wird das Gut Christi allen Christen mitgeteilt , so wie die Kraft des Hauptes allen Gliedern , und diese Mitteilung geschieht durch die Sakramente der Kirche ( Thomas v . A. , symb . 10 ) . Die Einheit des Geistes , durch den [ die Kirche ] geleitet wird , bewirkt , daß das , was sie empfangen hat , allen gemeinsam ist ( Catech . R . 1,10,24 ) .
=S=> Kte 948 Der Ausdruck Gemeinschaft der Heiligen hat somit zwei Bedeutungen , die eng miteinander zusammenhängen : Gemeinschaft an den heiligen Dingen [ sancta ] und Gemeinschaft zwischen den heiligen Personen [ sancti ] . Sancta sanctis ! [ Das Heilige den Heiligenfl ruft in den meisten ostkirchlichen Liturgien der Zelebrant aus , wenn er vor der Spendung der Kommunion die heiligen Gaben emporhebt . Die Gläubigen [ sancti ] werden durch den Leib und das Blut Christi [ sancta ] genährt , um in der Gemeinschaft [ koinonia ] des Heiligen Geistes zu wachsen und sie der Welt zu vermitteln .
=U6= UebI -- I Die Gemeinschaft an den geistigen Gütern
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=S=> Kte 949 In der Urgemeinde von Jerusalem hielten die Jünger fest an der Lehre der Apostel . . . und an der Gemeinschaft , am Brechen des Brotes und an den Gebeten ( Apg 2,42 ) . Die Gemeinschaft im Glauben . Der Glaube der Gläubigen ist der von den Aposteln empfangene Glaube der Kirche , ein Schatz an Leben , der noch reicher wird , wenn man ihn mitteilt .
=S=> Kte 950 Die Gemeinschaft an den Sakramenten . Die Früchte aller Sakramente kommen allen Gläubigen zugute ; und die Sakramente bilden gleichsam die heiligen Bande , die die Gläubigen aufs engste mit Christus verbinden ; vor allem gilt das von der Taufe , durch die sie wie durch die Türe in die Kirche eintreten . Unter dieser ‚Gemeinschaft der Heiligen‘ ist die Gemeinschaft an den Sakramenten zu verstehen . . . Obschon dieser Name [ , " Gemeinschaft ] allen Sakramenten zukommt , da sie uns mit Gott verbinden . . . " so ist er mehr der Eucharistie zu eigen , weil sie diese Gemeinschaft bewirkt " ( Catech . R . 1,10,24 ) .
=S=> Kte 951 Die Gemeinschaft an den Charismen . In der Gemeinschaft der Kirche verteilt der Heilige Geist unter den Gläubigen jeglichen Standes auch besondere Gnaden zum Aufbau der Kirche ( LG 12 ) . Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt , damit sie anderen nützt ( 1 Kor 12,7 ) .
=S=> Kte 952 Sie hatten alles gemeinsam ( Apg 4,32) : Nichts besitzt der wahre Christ , was er nicht mit für ein Gemeingut aller zu halten hat ; darum sollen die Christen stets bereit sein , die Not der Bedürftigen zu lindern ( Catech . R . 1,10,27 ) . Der Christ ist ein Verwalter der Güter des Herr [ Vgl . Lk 16,1:3 ] .
=S=> Kte 953 Die Gemeinschaft in der Liebe . Keiner von uns lebt sich selber und keiner stirbt sich selber ( Röm 14,7 ) in der Gemeinschaft der Heiligen . Wenn darum ein Glied leidet , leiden alle Glieder mit ; wenn ein Glied geehrt wird , freuen sich alle anderen mit ihm . Ihr aber seid der Leib Christi , und jeder einzelne ist ein Glied an ihm ( 1 Kor 12 , 26-27 ) . Die Liebe sucht nicht ihren Vorteil ( 1 Kor 13,5 ) [ Vgl . 1 Kor 10,24 ] . Die geringste unserer Handlungen wirkt sich , wenn sie aus Liebe geschieht , zum Vorteil aller aus . Dies geschieht in der Solidarität mit allen lebenden und toten Menschen , die auf der Gemeinschaft der Heiligen gründet . Jede Sünde schadet dieser Gemeinschaft .
=U6= UebII -- II Die Gemeinschaft der Kirche des Himmels und der Erde
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=S=> Kte 954 Die drei Stände der Kirche . Bis der Herr kommt in seiner Erhabenheit und alle Engel mit ihm und nach der Vernichtung des Todes ihm alles unterworfen ist , pilgern die einen von seinen Jüngern auf Erden , andere , die dieses Leben vollendet haben , werden gereinigt , andere aber werden verherrlicht und schauen deshalb klar den dreifaltigen und einen Gott selbst , wie er ist ( LG 49 ) . Wir alle jedoch haben , wenn auch in verschiedener Abstufung und Art , Gemeinschaft in derselben Liebe Gottes und des Nächsten und singen unserem Gott denselben Lobgesang der Herrlichkeit . Alle nämlich , die zu Christus gehören , wachsen im Besitz seines Geistes zu der einen Kirche zusammen und hängen in ihm zusammen ( LG 49 ) .
=S=> Kte 955 Die Einheit der Erdenpilger mit den Brüdern , die im Frieden Christi entschlafen sind , wird also keineswegs unterbrochen , sie wird vielmehr nach dem beständigen Glauben der Kirche durch die Mitteilung geistlicher Güter gestärkt ( LG 49 ) .
=S=> Kte 956 Die Fürbitte der Heiligen . Denn dadurch , daß die , die im Himmel sind , inniger mit Christus vereint werden , festigen sie die ganze Kirche stärker in der Heiligkeit . . . hören sie nicht auf , . . . beim Vater für uns einzutreten , indem sie die Verdienste darbringen , die sie durch den einen Mittler zwischen Gott und den Menschen , Christus Jesus , auf Erden erworben haben Daher findet durch ihre brüderliche Sorge unsere Schwachheit reichste Hilfe ( LG 49 ) . Weint nicht , nach meinem Tod werde ich euch mehr nützen und euch wirksamer unterstützen als während meines Lebens ( Dominikus , sterbend , zu seinen Ordensbrüdern ) [ Vgl . Jordan v . Sachsen , lib . 93 ] . Ich werde meinen Himmel damit verbringen , auf Erden Gutes zu tun ( Theresia vom Kinde Jesu , verba ) .
=S=> Kte 957 Die Gemeinschaft mit den Heiligen . Jedoch nicht nur um des Beispiels willen pflegen wir das Gedächtnis derer , die im Himmel sind , sondern mehr noch , damit die Einheit der ganzen Kirche im Geist durch die Übung der brüderlichen Liebe gestärkt wird . Denn wie die christliche Gemeinschaft der [ Erden]pilger uns näher zu Christus hinführt , so verbindet uns die Gemeinschaft mit den Heiligen mit Christus , aus dem als Quelle und Haupt jede Gnade und das Leben des Gottesvolkes selbst hervorströmen ( LG 50 ) .
=S=> Kte Christus beten wir an , weil er der Sohn Gottes ist . Die Blutzeugen aber lieben wir als Jünger und Nachahmer des Herrn und wegen ihrer unvergleichlichen Hingabe an ihren König und Meister . Möchten doch auch wir ihre Gefährten und Mitschüler werden ! ( Polykarp , mart . 17 ) .
=S=> Kte 958 Die Gemeinschaft mit den Verstorbenen . In ganz besonderer Anerkennung dieser Gemeinschaft des ganzen mystischen Leibes Jesu Christi hat die Kirche der [ Erden]pilger von den anfänglichen Zeiten der christlichen Religion an das Gedächtnis der Verstorbenen mit großer Ehrfurcht gepflegt und hat , ‚weil es ein heiliger und heilsamer Gedanke ist , für die Verstorbenen zu beten , damit sie von ihren Sünden erlöst werden‘ ( 2 Makk 12,45 ) , auch Fürbittgebet für sie dargebracht ( LG 50 ) . Unser Gebet für die Verstorbenen kann nicht nur ihnen selbst helfen : wenn ihnen geholfen ist , kann auch ihre Fürbitte für uns wirksam werden .
=S=> Kte 959 . . . in der einzigen Familie Gottes . Wir alle , die wir Kinder Gottes sind und eine Familie in Christus bilden , entsprechen , sofern wir in gegenseitiger Liebe und in dem einen Lob der Heiligsten Dreifaltigkeit miteinander Gemeinschaft haben , der innersten Berufung der Kirche . . ( LG 51 ) .
=U6= UebIII -- Kurztexte --
=S=> Kte 960 Die Kirche ist Gemeinschaft der Heiligen Dieser Ausdruck bezeichnet zunächst die Gemeinschaft an den heiligen Dingen [ sancta ] , vor allem die Eucharistie , durch die die Einheit der Gläubigen , die einen Leib in Christus bilden , dargestellt und verwirklicht wird ( LG 3 ) .
=S=> Kte 961 Dieser Ausdruck bezeichnet auch die Gemeinschaft der heiligen Personen [ sancti ] in Christus der für alle gestorben ist so daß das was ein jeder in und für Christus tut oder leidet allen zugute kommt .
=S=> Kte 962 Wir glauben an die Gemeinschaft aller Christgläubigen derer die hier auf Erden pilgern derer die nach Abschluß des Erdenlebens gelautert werden und derer die die himmlische . Seligkeit genießen sie alle bilden zusammen die eine Kirche . Wir glauben desgleichen daß in dieser Gemeinschaft die barmherzige Liebe Gottes und seiner Heiligen stets unseren Gebeten Gehör schenkt(SPF 3O ) .
=U5= Abs6 -- Absatz 6 MARIA - MUTTER CHRISTI , MUTTER DER KIRCHE
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=S=> Kte 963 Von der Stellung der Jungfrau Maria im Mysterium Christi und des Heiligen Geistes war bereits die Rede . Nun ist ihr Platz im Mysterium der Kirche zu betrachten . Die Jungfrau Maria . . . wird als wahre Mutter Gottes und des Erlösers anerkannt und geehrt . . . ‚Sie ist ausdrücklich Mutter der Glieder [ Christi ] , . . . weil sie in Liebe mitgewirkt hat , daß die Gläubigen in der Kirche geboren werden , die jenes Hauptes Glieder sind‘ ( Augustinus , virg . 6 ) ( LG 53 ) . Maria , Mutter Christi , Mutter der Kirche ( Paul VI. , Ansprache vom 21. November 1964 ) .
=U6= UebI -- I Maria Mutter der Kirche
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=M=> Kte DAS GLAUBENSBEKENNTNIS
=U6= UebII -- II Die Verehrung der heiligen Jungfrau
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=S=> Kte 971 Siehe , von nun an preisen mich selig alle Geschlechter ( Lk 1,48 ) . Die Verehrung der Kirche für die selige Jungfrau Maria gehört zum Wesen des christlichen Gottesdienstes ( MC 56 ) . Maria wird . . . mit Recht . . . von der Kirche in einem Kult eigener Art geehrt . Schon seit ältester Zeit wird die selige Jungfrau unter dem Titel der ‚Gottesgebärerin‘ verehrt , unter deren Schutz die Gläubigen in allen Gefahren und Nöten bittend Zuflucht nehmen Dieser Kult . . . ist zwar durchaus einzigartig , unterscheidet sich aber wesentlich vom Kult der Anbetung , der dem menschgewordenen Gott gleich wie dem Vater und dem Heiligen Geist dargebracht wird , und er fördert diesen gar sehr ( LG 66 ) . Er findet seinen Ausdruck in den der Gottesmutter gewidmeten liturgischen Festen [ Vgl . SC 103 ] und im marianischen Gebet - etwa im Rosenkranz , der Kurzfassung des ganzen Evangeliums [ Vgl . MC 42 ] .
=U6= UebIII -- III Maria - eschatologische Ikone der Kirche
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=S=> Kte 972 Um die Rede von der Kirche , ihrem Ursprung , ihrer Sendung und Bestimmung abzuschließen , können wir nichts Besseres tun , als den Blick auf Maria zu richten . An ihr können wir betrachten , was die Kirche in ihrem Mysterium , in ihrer Pilgerfahrt des Glaubens ist und was sie am Ende ihrer Wanderung in der Heimat sein wird . Dort erwartet Maria in der Herrlichkeit der heiligsten und ungeteilten Dreifaltigkeit , in Gemeinschaft mit allen Heiligen ( LG 69 ) die Kirche . Diese verehrt sie als die Mutter ihres Herrn und als ihre eigene Mutter : Inzwischen aber leuchtet die Mutter Jesu - wie sie im Himmel , schon mit Leib und Seele verherrlicht , Bild und Anfang der in der kommenden Welt zu vollendenden Kirche ist , so hier auf Erden , bis der Tag des Herrn gekommen ist - dem pilgernden Volk Gottes als Zeichen der sicheren Hoffnung und des Trostes voran ( LG 68 ) .
=U6= UebIV -- Kurztexte --
=S=> Kte 973 Durch ihr fiat das Maria bei der Verkündigung spricht und mit dem sie ihre Zustimmung zum Mysterium der Menschwerdung gibt , wirkt sie schon am Werk mit das ihr Sohn vollbringen soll Sie ist Mutter überall da wo er Erlöser und Haupt des mystischen Leibes ist .
=S=> Kte 974 Nach Vollendung ihres irdischen Lebenslaufes wurde die heiligste Jungfrau Maria mit Leib und Seele in die Herrlichkeit des Himmels aufgenommen wo sie schon an der Auferstehungsherrlichkeit ihres Sohnes teilhat und so die Auferstehung aller Glieder seines Leibes vor wegnimmt .
=S=> Kte 975 Wir glauben daß die heiligste Muttergottes die neue Eva die Mutter der Kirche im Himmel ihre Mutterschaft an den Gliedern Christi fortsetzt " ( SPF 15 ) .
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