kopfgodoku.de
Listenanzeige
PunktNr Überschrift
Dokument KATECHISMUS der katholischen Kirche 2007
Orginal 0
Inhalt
1761
=S=> Kte 914 Der Stand , der durch das Gelöbnis der evangelischen Räte begründet wird , ist zwar nicht Teil der hierarchischen Struktur der Kirche , gehört aber unerschütterlich zu ihrem Leben und ihrer Heiligkeit ( LG 44 ) .
=S=> Kte Evangelische Räte , geweihtes Leben
=S=> Kte 915 Die evangelischen Räte werden in ihrer Vielfalt jedem Jünger Christi empfohlen . Die vollkommene Liebe , zu der alle Gläubigen berufen sind , bringt für jene , die den Ruf zum geweihten Leben frei annehmen , die Verpflichtung mit sich , die Keuschheit in Ehelosigkeit um des Reiches Gottes willen , und in Armut und Gehorsam zu leben . Das Gelübde dieser Räte in einem von der Kirche anerkannten dauernden Lebensstand kennzeichnet das gottgeweihte Leben‘ .
=S=> Kte 916 Der Ordensstand stellt also eine Art tieferer Weihe dar , die in der Taufe wurzelt und eine Ganzhingabe an Gott ist [ Vgl . PC 5 ] . Im geweihten Leben fassen die Christgläubigen , vom Heiligen Geist dazu bewogen , den Vorsatz , Christus enger zu folgen , sich dem über alles geliebten Gott hinzugeben und im Streben nach vollkommener Liebe im Dienst des Gottesreiches die Herrlichkeit der künftigen Welt in der Kirche zu bezeichnen und zu verkünden [ Vgl . [ link ] CIC , can . 573 ] .
=M=> Kte Ein großer Baum mit vielen Zweigen
=S=> Kte 917 So kam es , daß wie bei einem Baum , der aus einem von Gott gegebenen Keim wunderbar und vielfältig auf dem Acker des Herrn Zweige getrieben hat , verschiedene Gestalten des eremitischen oder gemeinschaftlichen Lebens und verschiedene Genossenschaften gewachsen sind , die Hilfsmittel sowohl zum Fortschritt ihrer Mitglieder , als auch zum Wohl des ganzen Leibes Christi vermehren ( LG 43 ) .
=S=> Kte 918 Von Anfang an gab es in der Kirche Männer und Frauen , die durch die Befolgung der evangelischen Räte Christus in größerer Freiheit nachzufolgen und ihn ausdrücklicher nachzuahmen verlangten und die - jeder auf seine Weise - ein Leben führten , das Gott geweiht war . Viele wählten unter dem Antrieb des Heiligen Geistes ein Einsiedlerleben , andere gaben den Anstoß zu religiösen Gemeinschaften , die von der Kirche kraft ihrer Vollmacht gern unterstützt und bestätigt wurden ( PC 1 ) .
=S=> Kte 919 Die Diözesanbischöfe sollen sich bemühen , der Kirche vom Heiligen Geist anvertraute neue Gaben des geweihten Lebens zu erkennen . Die Anerkennung neuer Formen geweihten Lebens ist dem Apostolischen Stuhl vorbehalten‘ .
=M=> Kte Das eremitische Leben
=S=> Kte 920 Auch wenn sie die drei evangelischen Räte nicht immer öffentlich geloben , weihen die Eremiten [ Einsiedler ] durch strengere Trennung von der Welt , in der Stille der Einsamkeit , durch ständiges Beten und Büßen ihr Leben dem Lob Gottes und dem Heil der Welt ( [ link ] CIC , can . 603 , §1 ) .
=S=> Kte 921 Sie zeigen jedem das Innere des Mysteriums der Kirche auf : die persönliche Vertrautheit mit Christus . Den Augen der Menschen verborgen , ist das Leben des Eremiten eine stille Predigt Christi . Der Einsiedler hat sein Leben ganz Christus übergeben , weil dieser für ihn alles ist . Es ist eine besondere Berufung , in der Wüste , im geistlichen Kampf die Herrlichkeit des Gekreuzigten zu finden .
=M=> Kte Die geweihten Jungfrauen
=S=> Kte 922 Seit den Zeiten der Apostel hat der Herr christliche Jungfrauen dazu berufen , sich in einer größeren Freiheit des Herzens , des Leibes und des Geistes ungeteilt an ihn zu binden [ Vgl . 1 Kor 7,34-36 ] . Sie haben mit Zustimmung der Kirche den Entschluß gefaßt , um des Himmelreiches willen ( Mt 19,12 ) im Stand der Jungfräulichkeit zu leben .
=S=> Kte 923 Es gibt den Stand der Jungfrauen , die zum Ausdruck ihres heiligen Vorhabens , Christus in besonders enger Weise nachzufolgen , vom Diözesanbischof nach anerkanntem liturgischem Ritus Gott geweiht , Christus , dem Sohn Gottes , mystisch anverlobt und für den Dienst der Kirche bestimmt werden ( [ link ] CIC , can . 604 , §1 ) . Durch diesen feierlichen Ritus der Jungfrauenweihe wird die Jungfrau zu einer gottgeweihten Person , zu einem Zeichen , das auf die Liebe der Kirche zu Christus hinweist , und zu einem Bild für die endzeitliche himmlische Braut und für das künftige Leben ( OCV prænotanda 1 ) .
=S=> Kte 924 Der Stand der Jungfrauen steht den anderen Formen des geweihten Lebens nahe . Er verpflichtet die in der Welt lebende Frau ( oder die Nonne ) nach ihrem Stand und den ihr geschenkten Charismen zum Gebet , zur Buße , zum Dienst an ihren Brüdern und Schwestern und zur apostolischen Arbeit [ Vgl . OCV prænotanda 2 ] . Um ihr Vorhaben treuer zu halten... , können die Jungfrauen Vereinigungen bilden ( [ link ] CIC , can . 604 , §2 ) .
=M=> Kte Das Ordensieben
=S=> Kte 925 Das Ordensleben ist in den ersten Jahrhunderten des Christentums im Nahen Osten entstanden [ Vgl . UR 15 ] . Es wird in den durch die Kirche kanonisch errichteten Instituten gelebt [ Vgl . [ link ] CIC , can . 573 ] . Es unterscheidet sich von den anderen Formen des geweihten Lebens durch die Ausrichtung auf den Gottesdienst , das öffentliche Gelübde der evangelischen Räte , das brüderliche Gemeinschaftsleben und das Zeugnis für die Vereinigung Christi mit der Kirche [ Vgl . [ link ] CIC , can . 607 ] .
=S=> Kte 926 Das Ordensleben gehört zum Mysterium der Kirche . Es ist eine Gabe , die Kirche von ihrem Herrn erhält und die sie dem Gläubigen , der von Gott im Gelübde der Räte berufen wird , als einen dauernden Lebensstand anbietet . So kann die Kirche zugleich Christus bezeugen und sich als Braut des Erlösers erkennen . Das Ordensleben soll in seinen verschiedenen Formen die Liebe Gottes in der Sprache unserer Zeit zum Ausdruck bringen .
=S=> Kte 927 Alle Ordensleute gehören zu den Mitarbeitern des Diözesanbischofs in seinem Hjrtenamt [ Vgl . CD 33-35 ] , auch dann , wenn sie ihm nicht direkt unterstellt [ exempt ] sind [ Vgl . [ link ] CIC , can . 591 ] . Zur missionarischen Einpflanzung und Ausbreitung der Kirche ist es schon von Anfang der Evangelisierung an notwendig , daß das Ordensleben in allen seinen Formen vorhanden ist [ Vgl . AG 18 ; 40. ] . Die Geschichte bestätigt die großen Verdienste der Ordensfamilien bei der Ausbreitung des Glaubens und der Bildung neuer Kirchen : von den alten monastischen Einrichtungen zu den mittelalterlichen Orden bis zu den neuzeitlichen Kongregationen ( RM 69 ) .
=M=> Kte Die Säkularinstitute
=S=> Kte 928 Ein Säkularinstitut ist ein Institut des geweihten Lebens , in welchem in der Welt lebende Gläubige nach Vollkommenheit der Liebe streben und sich bemühen , zur Heiligung der Welt , vor allem von innen her , beizutragen ( [ link ] CIC , can . 710 ) .
=S=> Kte 929 Durch ein vollkommen und gänzlich der Heiligung geweihtes Leben ( Pius XII. , Ap . Konst . Provida Mater ) beteiligen sich die Mitglieder dieser Institute an der Evangelisierungsaufgabe der Kirche in der Welt und gleichsam von der Welt her , in der ihre Gegenwart als Sauerteig wirkt ( PC 11 ) . Ihr Zeugnis eines christlichen Lebens ist darauf hingeordnet , die zeitlichen Dinge gottgemäß zu ordnen und die Welt in der Kraft des Evangeliums zu gestalten . Sie nehmen durch heilige Bindungen die evangelischen Räte auf sich und pflegen untereinander entsprechend dem ihrer Lebensausrichtung eigenen Weltcharakter die Gemeinschaft und Brüderlichkeit ( [ link ] CIC , can . 713 , §2 ) .
=M=> Kte Die Gesellschaften des apostolischen Lebens
=S=> Kte 930 Zu den Instituten des geweihten Lebens kommen die Gesellschaften des apostolischen Lebens hinzu , deren Mitglieder ohne Ordensgelübde das der Gesellschaft eigene apostolische Ziel verfolgen , ein brüderliches Leben in Gemeinschaft führen und gemäß der eigenen Lebensordnung durch Beachtung der Konstitutionen nach Vollkommenheit der Liebe streben . Unter ihnen gibt es Gesellschaften , in denen die Mitglieder durch irgendeine in den Konstitutionen festgelegte Bindung die evangelischen Räte übernehmen ( [ link ] CIC , can . 731 , §§1 und 2 ) .
=S=> Kte Weihe und Sendung : den kommenden König ankündigen
=S=> Kte 931 Der Gottgeweihte , der schon durch die Taufe Gott übereignet ist , liefert sich ganz Gott aus , dem über alles Geliebten . So wird er tiefer zum Dienst Gottes geweiht und zum Wohl der Kirche bestellt . Durch den Stand der Weihe an Gott bezeugt die Kirche Christus und zeigt , wie der Heilige Geist in ihr wunderbar wirkt . Jene , die evangelischen Räte geloben , haben zunächst zur Aufgabe , ihrer Weihe gemäß zu leben . Da sie aber sich kraft ihrer Weihe dem Dienst für die Kirche widmen , sind sie verpflichtet , sich , je nach der Eigenart ihres Instituts , in besonderer Weise in der Missionsarbeit einzusetzen ( [ link ] CIC , can . 783 ) [ 1 Vgl . RM 69 ] .
=S=> Kte 932 In der Kirche , die gleichsam das Sakrament , das heißt Zeichen und Werkzeug des Lebens Gottes ist , bildet das geweihte Leben ein besonderes Zeichen des Erlösungsmysteriums . Christus noch enger nachfolgen und ihn nachahmen , seine Selbstentäußerung klarer bekunden , heißt im Herzen Christi seinen Zeitgenossen noch näher sein . Denn die , die sich auf diesem engeren Weg befinden , spornen ihre Brüder und Schwestern durch ihr Beispiel an und geben ein hervorstechendes und herausragendes Zeugnis dafür daß die Welt ohne den Geist der Seligpreisungen nicht verwandelt und Gott dargebracht werden kann ( LG 31 ) .
=S=> Kte 933 Ob dieses Zeugnis öffentlich ( wie im Ordensstand ) , privat oder geheim abgelegt wird - das Kommen Christi ist für alle Geweihten der Ursprung und die Ausrichtung ihres Lebens . Das Volk Gottes hat hier keine bleibende Heimstatt . . . Deshalb macht der Ordensstand . . . die himmlischen Güter , die schon in dieser Zeit gegenwärtig sind , auch allen Gläubigen kund , bezeugt das neue und ewige , in der Erlösung Christi erworbene Leben und kündigt die zukünftige Auferstehung und die Herrlichkeit des Himmelreiches an ( LG 44 ) .