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=S=> Kte 811 Dies ist die einzige Kirche Christi , die wir im Glaubensbekenntnis als die eine , heilige , katholische und apostolische bekennen ( LG 8 ) . Diese vier Eigenschaften , die sich nicht voneinander trennen lassen [ Vgl . DS 2888 ] , bezeichnen Wesenszüge der Kirche und ihrer Sendung . Die Kirche besitzt sie nicht von sich aus . Christus macht durch den Heiligen Geist seine Kirche zur einen , heiligen , katholischen und apostolischen . Er beruft sie dazu , jede dieser Eigenschaften zu verwirklichen .
=S=> Kte 812 Einzig der Glaube vermag zu erkennen , daß die Kirche diese Eigenschaften von ihrem göttlichen Ursprung her besitzt . Deren geschichtliche Auswirkungen sind jedoch Zeichen , die auch klar die menschliche Vernunft ansprechen . Wie das Erste Vatikanische Konzil sagt , ist die Kirche wegen ihrer wunderbaren Ausbreitung , außerordentlichen Heiligkeit und unerschöpflichen Fruchtbarkeit an allem Guten , wegen ihrer katholischen Einheit und unbesiegten Beständigkeit ein mächtiger und fortdauernder Beweggrund der Glaubwürdigkeit und ein unwiderlegbares Zeugnis ihrer göttlichen Sendung ( DS 3013 ) .
=U6= UebI -- I Die Kirche ist eine
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=S=> Kte 819 Zudem sind außerhalb der sichtbaren Grenzen der katholischen Kirche vielfältige Elemente der Heiligung und der Wahrheit zu finden ( LG 8) : das geschriebene Wort Gottes , das Leben der Gnade , Glaube , Hoffnung und Liebe und andere innere Gaben des Heiligen Geistes und sichtbare Elemente ( UR 3 ) [ Vgl . LG 15 ] . Der Geist Christi bedient sich dieser Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften als Mittel zum Heil . Ihre Kraft kommt aus der Gnaden - und Wahrheitsfülle , die Christus der katholischen Kirche anvertraut hat . Alle diese Güter stammen von Christus , führen zu ihm [ Vgl . UR 3 ] und drängen von selbst auf die katholische Einheit hin ( LG 8 ) .
=M=> Kte Auf die Einheit hin
=S=> Kte 820 Die Einheit hat Christus seiner Kirche von Anfang an geschenkt , eine Einheit , die nach unserem Glauben unverlierbar in der katholischen Kirche besteht , und die , wie wir hoffen , immer mehr wachsen wird bis zur Vollendung der Zeiten ( UR 4 ) . Christus gibt seiner Kirche stets die Gabe der Einheit , aber die Kirche muß ständig beten und arbeiten , um die Einheit , die Christus für sie will , zu erhalten , zu stärken und zu vervollkommnen . Deshalb bittet Jesus selbst zur Stunde seines Leidens und fortwährend den Vater um die Einheit seiner Jünger : Alle sollen eins sein : Wie du , Vater , in mir bist , und ich in dir bin , sollen auch sie in uns eins sein , damit die Welt glaubt , daß du mich gesandt hast ( Joh 17,21 ) . Das Verlangen , zur Einheit aller Christen zurückzufinden , ist eine Gabe Christi und ein Ruf des Heiligen Geistes [ Vgl . UR 1 ] .
=S=> Kte 821 Um diesem Ruf richtig zu entsprechen , bedarf es : - einer dauernden Erneuerung der Kirche in einer größeren Treue zu ihrer Berufung . Diese Erneuerung ist die Triebkraft der Bewegung hin zur Einheit [ VgL UR 6 ] ; - der Bekehrung des Herzens , um nach einem reinen Leben gemäß dem Evangelium zu streben [ Vgl . UR 7 ] , denn die Untreue der Glieder gegenüber der Gabe Christi verursacht die Trennungen ; - des gemeinsamen Gebetes , denn die Bekehrung des Herzens und die Heiligkeit des Lebens ist in Verbindung mit dem privaten und öffentlichen Gebet für die Einheit der Christen als die Seele der ganzen ökumenischen Bewegung anzusehen ; sie kann mit Recht geistlicher Ökumenismus genannt werden ( UR 8 ) ; - der gegenseitigen brüderlichen Kenntnis [ Vgl . UR 9 ] ; - der ökumenischen Bildung der Gläubigen und vor allem der Priester [ Vgl . UR 10 ] ; - des Gesprächs zwischen den Theologen und der Begegnungen zwischen den Christen der verschiedenen Kirchen und Gemeinschaften [ Vgl . UR 4 ; 9 ; 11 ] ; - der Zusammenarbeit der Christen in den verschiedenen Bereichen des Dienstes am Menschen [ Vgl . UR 12 ] .
=S=> Kte 822 Die Sorge um die Wiederherstellung der Einheit ist Sache der ganzen Kirche , sowohl der Gläubigen wie auch der Hirten ( UR 5 ) . Man muß sich aber auch bewußt sein , daß dieses heilige Anliegen der Wiederversöhnung aller Christen in der Einheit der einen und einzigen Kirche Christi die menschlichen Kräfte und Fähigkeiten übersteigt . Darum setzen wir unsere Hoffnung gänzlich auf das Gebet Christi für die Kirche , auf die Liebe des Vaters zu uns und auf die Kraft des Heiligen Geistes ( UR 24 ) .
=U6= UebII -- II Die Kirche ist heilig
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=S=> Kte 823 Es ist Gegenstand des Glaubens , daß die Kirche . . . unzerstörbar heilig ist . Denn Christus , der Sohn Gottes , der mit dem Vater und dem Geist als ‚allein Heiliger‘ gepriesen wird , hat die Kirche als seine Braut geliebt , indem er sich selbst für sie hingab , um sie zu heiligen , und er hat sie als seinen Leib mit sich verbunden sowie mit der Gabe des Heiligen Geistes erfüllt zur Ehre Gottes ( LG 39 ) . Die Kirche ist somit das heilige Volk Gottes ( LG 12 ) , und ihre Glieder werden heilig genannt [ Vgl . Apg 9,13 ;1Kor 6. 1 : 16,1 ] .
=S=> Kte 824 Die Kirche wird durch Christus geheiligt , weil sie mit ihm vereint ist ; durch ihn und in ihm wirkt sie auch heiligend . Die Heiligung der Menschen in Christus und die Verherrlichung Gottes sind es , auf die alle anderen Werke der Kirche als auf ihr Ziel hinstreben ( SC 10 ) . In der Kirche ist die ganze Fülle der Heilsmittel ( UR 3 ) vorhanden . In ihr erlangen wir mit der Gnade Gottes die Heiligkeit ( LG 48 ) .
=S=> Kte 825 Die Kirche ist schon auf Erden durch eine wahre , wenn auch unvollkommene Heiligkeit ausgezeichnet ( LG 48 ) . Sie muß in ihren Gliedern die vollkommene Heiligkeit erst noch erreichen . Mit so vielen und so großen Mitteln zum Heile ausgerüstet , sind alle Christgläubigen jedweden Berufs und Standes auf ihrem jeweiligen Weg vom Herrn zu der Vollkommenheit der Heiligkeit berufen , in der Vater selbst vollkommen ist ( LG 11 ) .
=S=> Kte 826 Die Liebe ist die Seele der Heiligkeit , zu der alle berufen sind : Sie leitet und beseelt alle Mittel der Heiligung und führt sie zum Ziel ( LG 42 ) . Ich begriff , daß , wenn die Kirche ein aus verschiedenen Gliedern zusammengesetzter Leib ist , das edelste Organ ihr nicht fehlen dürfe ; ich begriff , daß sie ein Herz haben muß , das von Liebe glüht . Ich begriff , daß die Liebe allein die anderen Glieder in Tätigkeit zu versetzen vermag , und daß , wenn sie je erlöschte , die Apostel aufhören würden , das Evangelium zu verkünden , und die Märtyrer sich weigern , ihr Blut zu vergießen . . . Ich begriff , daß die Liebe alle Berufungen umfaßt , daß sie alles in allem ist , daß sie alle Zeiten und Orte einschließt . . . mit einem Wort , daß sie ewig ist ( Theresia vom Kinde Jesu , ms . autob . B 3v ) .
=S=> Kte 827 Während Christus , ‚heilig , schuldlos , unbefleckt‘ , die Sünde nicht kannte , sondern allein die Vergehen des Volkes zu sühnen kam , umfaßt die Kirche in ihrem eigenen Schoß Sünder , ist zugleich heilig und stets reinigungsbedürftig , sie geht so immerfort den Weg der Buße und Erneuerung ( LG 8)1. Alle Glieder der Kirche , auch ihre Amtsträger , müssen bekennen , daß sie Sünder sind [ Vgl . 1 Joh 1:8-10 ] . In allen wächst zwischen der guten Saat des Evangeliums bis zum Ende der Zeiten auch das Unkraut der Sünde [ Vgl . Mt 13 , 24-30 ] . Die Kirche vereint sündige Menschen , die zwar vom Heil Christi erfaßt , aber noch immer erst auf dem Weg zur Heiligkeit sind : Die Kirche ist heilig , auch wenn sich in ihrer Mitte Sünder befinden ; denn sie lebt kein anderes Leben als das der Gnade . Wo die Glieder der Kirche an diesem Leben teilhaben , werden sie geheiligt , wo sie aber dieses Leben preis-geben , verfallen sie der Sünde und Unordnung . Das aber behindert dann die Strahlkraft der Heiligkeit der Kirche . Darunter leidet sie und tut Buße für diese Sünden . Sie hat dabei aus dem Blute Christi und aus der Gabe des Heiligen Geistes die Gewalt , ihre Söhne und Töchter von der Sündenschuld wieder zu befreien ( SPF 19 ) .
=S=> Kte 828 Wenn die Kirche gewisse Gläubige heiligspricht , das heißt feierlich erklärt , daß diese die Tugenden heldenhaft geübt und in Treue zur Gnade Gottes gelebt haben , anerkennt die Kirche die Macht des Geistes der Heiligkeit , der in ihr ist . Sie stärkt die Hoffnung der Gläubigen , indem sie ihnen die Heiligen als Vorbilder und Fürsprecher gibt [ Vgl . LG 40 ; 48-51 , ] . In den schwierigsten Situationen der Geschichte der Kirche standen am Ursprung der Erneuerung immer Heilige ( CL 16,3 ) , Die geheime Quelle und das unfehlbare Maß der missionarischen Kraft der Kirche ist ihre Heiligkeit ( CL 17,3 ) .
=S=> Kte 829 Während aber die Kirche in der seligsten Jungfrau Maria schon zur Vollkommenheit gelangt ist , in der sie ohne Makel und Runzel ist , bemühen sich die Christgläubigen noch , die Sünde völlig zu besiegen und so in der Heiligkeit zu wachsen ; und daher erheben sie ihre Augen zu Maria ( LG 65) : in ihr ist die Kirche schon die ganz heilige .
=U6= UebIII -- III Die Kirche ist katholisch
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=S=> Kte 844 Das religiöse Verhalten der Menschen weist aber auch Grenzen und Irrtümer auf , die das Gottesbild entstellen : Vom Bösen getäuscht , wurden . . . die Menschen oft eitel in ihren Gedanken und verwandelten die Wahrheit Gottes in Lüge , indem sie der Schöpfung mehr dienten als dem Schöpfer , oder sie sind , ohne Gott in dieser Welt lebend und sterbend , der äußersten Verzweiflung ausgesetzt ( LG 16 ) .
=S=> Kte 845 Um alle seine Kinder , die Sünde voneinander getrennt und in die Irre geführt hat , von neuem zu vereinen , wollte der Vater die ganze Menschheit in die Kirche seines Sohnes berufen . Die Kirche ist der Ort , an dem die Menschheit ihre Einheit und ihr Heil wiederfinden soll . Sie ist die versöhnte Welt ( Augustinus , serm . 96,7,9 ) . Sie ist das Schiff , das da sicher auf hoher See fährt , mit den Segeln am Mastbaum des Kreuzes , die sich blähen im Sturmwind des Heiligen Geistes ( Ambrosius , virg . 18,118 ) . Nach einem anderen bei den Kirchenvätern beliebten Bild wird sie durch die Arche Noachs dargestellt , die allein aus der Sintflut rettet [ Vgl . schon 1 Petr 3,20-21 ] .
=M=> Kte Außerhalb der Kirche kein Heil
=S=> Kte 846 Wie ist diese von den Kirchenvätern oft wiederholte Aussage zu verstehen ? Positiv formuliert , besagt sie , daß alles Heil durch die Kirche , die sein Leib ist , von Christus dem Haupt herkommt : Gestützt auf die Heilige Schrift und die Überlieferung lehrt [ das Konzil ] , daß diese pilgernde Kirche zum Heile notwendig sei . Der eine Christus nämlich ist Mittler und Weg zum Heil , der in seinem Leib , der die Kirche ist , uns gegenwärtig wird ; indem er aber selbst mit ausdrücklichen Worten die Notwendigkeit des Glaubens und der Taufe betont hat , hat er zugleich die Notwendigkeit der Kirche , in die Menschen durch die Taufe wie durch eine Tür eintreten , bekräftigt . Darum können jene Menschen nicht gerettet werden , die sehr wohl wissen , daß die katholische Kirche von Gott durch Jesus Christus als eine notwendige gegründet wurde , jedoch nicht in sie eintreten oder in ihr ausharren wollen ( LG 14 ) .
=S=> Kte 847 Diese Feststellung bezieht sich nicht auf solche , die ohne ihre Schuld Christus und seine Kirche nicht kennen : Wer nämlich das Evangelium Christi und seine Kirche ohne Schuld nicht kennt , Gott jedoch aufrichtigen Herzens sucht und seinen durch den Anruf des Gewissens erkannten Willen unter dem Einfluß der Gnade in den Taten zu erfüllen versucht , kann das ewige Heil erlangen ( LG 16 ) [ Vgl . DS 3866-3872 ] .
=S=> Kte 848 Wenngleich Gott Menschen , die das Evangelium ohne ihre Schuld nicht kennen , auf Wegen , die er weiß , zum Glauben führen kann , ohne den es ‚unmöglich‘ ist , ihm ‚zu gefallen‘ ( Hebr 11,6 ) , so liegt doch auf der Kirche die Notwendigkeit und zugleich das heilige Recht der Verkündigung der Frohbotschaft ( AG 7 ) an alle Menschen .
=S=> Kte Die Mission - eine Forderung der Katholizität der Kirche
=S=> Kte 849 Der Missionsaufirag . Zu den Völkern von Gott gesandt , soll die Kirche das allumfassende Sakrament des Heils sein . So müht sie sich gemäß dem innersten Anspruch ihrer eigenen Katholizität und im Gehorsam gegen den Auftrag ihres Stifters , das Evangelium allen Menschen zu verkünden ( AG 1) : Geht zu allen Völkern , und macht alle Menschen zu meinen Jüngern ; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes , und lehrt sie , alles zu befolgen , was ich euch geboten habe . Seid gewiß : Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt ( Mt 28 , 19-20 ) .
=S=> Kte 850 Ursprung und Ziel der Mission . Der Missionsauftrag des Herrn hat seinen Ursprung in der ewigen Liebe der heiligsten Dreifaltigkeit : Die pilgernde Kirche ist ihrem Wesen nach missionarisch [ das heißt als Gesandte unterwegs ] , da sie selbst ihren Ursprung aus der Sendung des Sohnes und der Sendung des Heiligen Geistes herleitet gemäß dem Plan Gottes des Vaters ( AG 2 ) . Das letzte Ziel der Mission ist es , die Menschen an der Gemeinschaft teilhaben zu lassen , die zwischen dem Vater und dem Sohn im Geist der Liebe besteht [ Vgl . RM 23 ] .
=S=> Kte 851 Der Beweggrund zur Mission ist die Liebe Gottes zu allen Menschen . Aus ihr hat die Kirche von jeher die Pflicht und die Kraft ihres Missionseifers geschöpft , denn die Liebe Christi drängt uns . . . ( 2 Kor 5,14 ) [ Vgl . AA 6 ; RM 11 ] . Gott will ja , daß alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen ( 1 Tim 2,4 ) . Gott will , daß alle durch die Erkenntnis der Wahrheit das Heil erlangen . Das Heil findet sich in der Wahrheit . Wer dem Antrieb des Geistes der Wahrheit gehorcht , ist schon auf dem Weg zum Heil ; die Kirche aber , der diese Wahrheit anvertraut worden ist , muß dem Verlangen des Menschen entgegenkommen und sie ihm bringen . Weil die Kirche an den allumfassenden Heilsratschluß glaubt , muß sie missionarisch sein .
=S=> Kte 852 Die Wege der Mission . Der Heilige Geist ist wahrlich die Hauptperson für die ganze kirchliche Sendung ( RM 21 ) . Er führt die Kirche auf die Missionswege . Sie setzt die Sendung Christi selbst fort , der den Armen die frohe Botschaft zu bringen gesandt war , und entfaltet sie die Geschichte hindurch . Deshalb muß sie unter Führung des Geistes Christi denselben Weg gehen , den Christus gegangen ist , nämlich den Weg der Armut , des Gehorsams , des Dienens und des Selbstopfers bis zum Tode hin , aus dem er dann durch seine Auferstehung als Sieger hervorging ( AG 5 ) . Das Blut der Christen ist ein Same ( Tertullian , apol . 50 ) .
=S=> Kte 853 Auf ihrem Pilgerweg erfährt die Kirche aber auch , wie groß der Abstand ist zwischen der von ihr verkündeten Botschaft und der menschlichen Schwäche derer , denen das Evangelium anvertraut ist ( GS 43,6 ) . Nur auf dem Weg der Buße und Erneuerung ( LG 8 ) , auf dem schmalen Weg des Kreuzes voranschreitend ( AG 1 ) kann das Gottesvolk das Reich Christi ausbreiten [ Vgl . RM 12-20 ] . Wie aber Christus das Werk der Erlösung in Armut und Verfolgung vollbrachte , so ist [ auch ] die Kirche berufen , denselben Weg einzuschlagen , um den Menschen die Früchte des Heiles mitzuteilen ( LG 8 ) .
=S=> Kte 854 In ihrer Sendung geht die Kirche . . . den Weg mit der ganzen Menschheit gemeinsam und erfährt das gleiche irdische Geschick wie die Welt und ist gewissermaßen der Sauerteig und gleichsam die Seele der in Christus zu erneuernden und in die Familie Gottes umzugestaltenden menschlichen Gesellschaft ( GS 40,2 ) . Die Mission erfordert somit Geduld . Sie beginnt mit der Verkündigung des Evangeliums an die Völker und Gruppen , die noch nicht an Christus glauben [ Vgl . RM 42-47 ] ; sie geht weiter in der Errichtung christlicher Gemeinden , die Zeichen der Gegenwart Gottes in der Welt ( AG 15 ) sein sollen , und in der Gründung von Ortskirchen [ Vgl . RM 48-49 ] . Sie erfordert einen Vorgang der Inkulturation , durch den das Evangelium in den Kulturen der Völker eingepflanzt wird [ Vgl . RM 52-54 ] , und es bleibt ihr nicht erspart , auch Mißerfolge zu erleben . Was die Menschen , Gemeinschaften und Völker anlangt , so berührt und durchdringt sie diese nur schrittweise , und nimmt sie so in die katholische Fülle auf ( AG 6 ) .
=S=> Kte 855 Die Mission der Kirche erfordert das Bemühen um die Einheit der Christen [ Vgl . RM 50 ] . Gerade die Spaltungen der Christen sind für die Kirche ein Hindernis , daß sie die ihr eigene Fülle der Katholizität in jenen Söhnen wirksam werden läßt , die ihr zwar durch die Taufe zugehören , aber von ihrer völligen Gemeinschaft getrennt sind . Ja , es wird dadurch auch für die Kirche selber schwieriger , die Fülle der Katholizität unter jedem Aspekt in der Wirklichkeit des Lebens auszuprägen ( UR 4 ) .
=S=> Kte 856 Die Missionsaufgabe erfordert einen respektvollen Dialog mit denen , die das Evangelium noch nicht annehmen [ Vgl . RM 55 ] . Die Gläubigen können aus diesem Dialog für sich selbst Gewinn ziehen , indem sie all das besser kennenlernen , was immer an Wahrheit und Gnade schon hei den Heiden sich durch eine Art von verborgener Gegenwart Gottes findet ( AG 9 ) . Wenn die Gläubigen jenen die frohe Botschaft verkünden , die sie noch nicht kennen , tun sie es , um das Wahre und Gute , das Gott unter den Menschen und Völkern verbreitet hat , zu kräftigen , zu ergänzen und zu erhöhen und um diese Menschen von Irrtum und Bosheit zu reinigen zur Herrlichkeit Gottes , zur Beschämung des Satans und zur Seligkeit des Menschen ( AG 9 ) .
=U6= UebIV -- IV Die Kirche ist apostolisch
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=S=> Kte 857 Die Kirche ist apostolisch , weil sie auf die Apostel gegründet ist und zwar in einem dreifachen Sinn : - sie ist und bleibt auf das Fundament der Apostel gebaut ( Eph 2 , 20 ) [ Vgl . Offb 21,14 ] , auf die von Christus selbst erwählten und ausgesandten Zeugen [ Vgl . z. B . Mt 28,16-20 ; Apg 1,8 ; 1 Kor 2009-1-9 ; 15,7-8 ; Gal 1,1 ] ; - sie bewahrt mit dem Beistand des in ihr wohnenden Geistes die Lehre [ Vgl . Apg 2,42 ] , das Glaubensvermächtnis sowie die gesunden Grundsätze der Apostel und gibt sie weiter [ Vgl . 2Tim 1:13-14 , ] ; - sie wird bis zur Wiederkunft Christi weiterhin von den Aposteln belehrt , geheiligt und geleitet - und zwar durch jene , die ihnen in ihrem Hirtenamt nachfolgen : das Bischofskollegium , dem die Priester zur Seite stehen , in Einheit mit dem Nachfolger des Petrus , dem obersten Hirten der Kirche ( AG 5 ) . Du bist der ewige Hirt , der seine Herde nicht verläßt ; du hütest sie allezeit durch deine heiligen Apostel . Du hast sie der Kirche als Hirten gegeben , damit sie ihr vorstehen als Stellvertreter deines Sohnes ( MR , Präfation von den Aposteln ) .
=M=> Kte Die Sendung der Apostel
=S=> Kte 858 Jesus ist der vom Vater Gesandte . Gleich zu Beginn seines Wirkens rief er die zu sich , die er erwählt hatte . . . und er setzte zwölf ein , die er bei sich haben und die er dann aussenden wollte , damit sie predigten ( Mk 3,13-14 ) . Folglich sind sie seine Gesandten [ griechisch apostoloi ] . In ihnen setzt er seine eigene Sendung fort : Wie mich der Vater gesandt hat , so sende ich euch ( Joh 20,21)1. Der Dienst der Apostel führt die Sendung Christi weiter : Wer euch aufnimmt , der nimmt mich auf , sagt er zu den Zwölfen ( Mt 10 , 40 ) [ Vgl . Lk 10,16 ] .
=S=> Kte 859 Jesus bezieht die Apostel in die vom Vater erhaltene Sendung ein . Wie der Sohn nichts von sich aus tun kann ( Joh 5,19:30 ) , sondern alles vom Vater erhält , der ihn gesandt hat , so können die von Jesus Gesandten nichts tun ohne ihn [ Vgl . Joh 15,5 ] , von dem sie den Missionsauftrag erhalten und die Kraft , ihn zu erfüllen . Die Apostel Christi wissen somit , daß sie von Gott bevollmächtigt sind als Diener des neuen Bundes ( 2 Kor 3,6 ) , Gottes Diener ( 2 Kor 6,4 ) , Gesandte an Christi Statt ( 2 Kor 5,20 ) , Diener Christi . . . und Verwalter von Geheimnissen Gottes ( 1 Kor 4,1 ) .
=S=> Kte 860 Im Auftrag der Apostel liegt eine unübertragbare Aufgabe : erwählte Zeugen der Auferstehung des Herrn und Fundamente der Kirche zu sein . Gleichzeitig liegt darin aber auch eine übertragbare Aufgabe . Christus hat ihnen versprochen , bis zum Ende der Zeiten bei ihnen zu bleiben [ Vgl . Mt 28,20. ] . Deshalb wird jene göttliche Sendung , die von Christus den Aposteln anvertraut worden ist , . . . bis zum Ende der Welt dauern , da das Evangelium , das von ihnen zu überliefern ist , für alle Zeit für die Kirche Grundlage ihres ganzen Lebens ist . Deshalb haben die Apostel . . . für die Einsetzung von Nachfolgern Sorge getragen ( LG 20 ) .
=M=> Kte Die Bischöfe sind Nachfolger der Apostel
=S=> Kte 861 Die Apostel übertrugen , damit die ihnen anvertraute Sendung nach ihrem Tod fortgesetzt werde , ihren unmittelbaren Mitarbeitern gleichsam nach Art eines Testamentes die Aufgabe , das von ihnen begonnene Werk zu vollenden und zu festigen , wobei sie ihnen ans Herz legten , auf die gesamte Herde achtzuhaben , in die sie der Heilige Geist hineinstellte , die Kirche Gottes zu weiden . Daher setzten sie derartige Männer ein und gaben dann die Anordnung , daß nach ihrem Hingang andere bewährte Männer ihren Dienst aufnähmen ( LG 20 ) [ Vgl . Klemens v . Rom , Kor . 42 ; 44 ] .
=S=> Kte 862 Wie aber das Amt fortdauert , das vom Herrn in einzigartiger Weise Petrus , dem ersten der Apostel , gewährt wurde und seinen Nachfolgern übertragen werden sollte , so dauert auch das Amt der Apostel , die Kirche zu weiden , fort , das von der geheiligten Ordnung der Bischöfe immerwährend ausgeübt werden muß . Darum lehrt die Kirche , daß die Bischöfe aufgrund göttlicher Einsetzung an die Stelle der Apostel nachgerückt sind , gleichsam als Hirten der Kirche ; wer sie hört , hört Christus , und wer sie verachtet , verachtet Christus und den , der Christus gesandt hat ( LG 20 ) .
=M=> Kte Das Apostolat
=S=> Kte 863 Die ganze Kirche ist apostolisch in dem Sinn , daß sie durch die Nachfolger des hl . Petrus und der Apostel in Lebens - und Glaubensgemeinschaft mit ihrem Ursprung bleibt . Die ganze Kirche ist apostolisch auch in dem Sinn , daß sie in die ganze Welt gesandt ist . Alle Glieder der Kirche haben , wenn auch auf verschiedene Weisen , an dieser Sendung teil . Die christliche Berufung ist ihrer Natur nach auch Berufung zum Apostolat . Als Apostolat bezeichnet man jede Tätigkeit des mystischen Leibes , die darauf gerichtet ist , die gesamte Welt . . . auf Christus hinzuordnen ( AA 2 ) .
=S=> Kte 864 Da Christus , vom Vater gesandt , Quell und Ursprung des gesamten Apostolates der Kirche ist , kann es nicht anders sein , als daß die Fruchtbarkeit des Apostolates - der geweihten Amtsträger wie der Laien - von ihrer lebendigen Vereinigung mit Christus abhängt ( AA 4 ) [ Vgl . Joh 15,5. ] . Je nach den Berufungen , den Erfordernissen der Zeit und den vielfältigen Gaben des Heiligen Geistes nimmt das Apostolat die verschiedensten Formen an . Stets aber ist die Liebe , die vor allem aus der Eucharistie geschöpft wird , sozusagen die Seele des gesamten Apostolates ( AA 3 ) .
=S=> Kte 865 Die Kirche ist die eine , heilige , katholische und apostolische in ihrer tiefen , letzten Identität , denn in ihr existiert schon das Himmelreich , das Reich Gottes[Vgl . Offb 19,6 ] ; in ihr wird es am Ende der Zeiten vollendet sein . In der Person Christi ist es gekommen und im Herzen derer , die ihm eingegliedert sind , wächst es geheimnisvoll bis zu seiner endzeitlichen Vollendung . Dann werden alle Menschen , die von ihm erlöst und in ihm heilig und untadelig vor Gott [ Vgl . Eph 1,4 ] geworden sind , versammelt werden als das einzige Volk Gottes , als die Frau des Lammes ( Offb 21,9 ) , die Heilige Stadt Jerusalem , [ diel von Gott her aus dem Himmel herabkommt , erfüllt von der Herrlichkeit Gottes ( Offb 21,10-11 ) . Die Mauer der Stadt hat zwölf Grundsteine ; auf ihnen stehen die zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes ( Offb 21,14 ) .
=U6= UebV -- Kurztexte --
=S=> Kte 870 Die einzige Kirche Christi die wir im Glaubensbekenntnis als die eine heilige katholische und apostolische bekennen ist verwirklicht in der katholischen Kirche die vom Nachfolger des Petrus und von den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm geleitet wird auch wenn sich außerhalb ihres Gefüges vielfältige Elemente der Heiligung und der Wahrheit finden " ( LG 8 ) .
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