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Dokument KATECHISMUS der katholischen Kirche 2007
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=S=> Kte 844 Das religiöse Verhalten der Menschen weist aber auch Grenzen und Irrtümer auf , die das Gottesbild entstellen : Vom Bösen getäuscht , wurden . . . die Menschen oft eitel in ihren Gedanken und verwandelten die Wahrheit Gottes in Lüge , indem sie der Schöpfung mehr dienten als dem Schöpfer , oder sie sind , ohne Gott in dieser Welt lebend und sterbend , der äußersten Verzweiflung ausgesetzt ( LG 16 ) .
=S=> Kte 845 Um alle seine Kinder , die Sünde voneinander getrennt und in die Irre geführt hat , von neuem zu vereinen , wollte der Vater die ganze Menschheit in die Kirche seines Sohnes berufen . Die Kirche ist der Ort , an dem die Menschheit ihre Einheit und ihr Heil wiederfinden soll . Sie ist die versöhnte Welt ( Augustinus , serm . 96,7,9 ) . Sie ist das Schiff , das da sicher auf hoher See fährt , mit den Segeln am Mastbaum des Kreuzes , die sich blähen im Sturmwind des Heiligen Geistes ( Ambrosius , virg . 18,118 ) . Nach einem anderen bei den Kirchenvätern beliebten Bild wird sie durch die Arche Noachs dargestellt , die allein aus der Sintflut rettet [ Vgl . schon 1 Petr 3,20-21 ] .
=M=> Kte Außerhalb der Kirche kein Heil
=S=> Kte 846 Wie ist diese von den Kirchenvätern oft wiederholte Aussage zu verstehen ? Positiv formuliert , besagt sie , daß alles Heil durch die Kirche , die sein Leib ist , von Christus dem Haupt herkommt : Gestützt auf die Heilige Schrift und die Überlieferung lehrt [ das Konzil ] , daß diese pilgernde Kirche zum Heile notwendig sei . Der eine Christus nämlich ist Mittler und Weg zum Heil , der in seinem Leib , der die Kirche ist , uns gegenwärtig wird ; indem er aber selbst mit ausdrücklichen Worten die Notwendigkeit des Glaubens und der Taufe betont hat , hat er zugleich die Notwendigkeit der Kirche , in die Menschen durch die Taufe wie durch eine Tür eintreten , bekräftigt . Darum können jene Menschen nicht gerettet werden , die sehr wohl wissen , daß die katholische Kirche von Gott durch Jesus Christus als eine notwendige gegründet wurde , jedoch nicht in sie eintreten oder in ihr ausharren wollen ( LG 14 ) .
=S=> Kte 847 Diese Feststellung bezieht sich nicht auf solche , die ohne ihre Schuld Christus und seine Kirche nicht kennen : Wer nämlich das Evangelium Christi und seine Kirche ohne Schuld nicht kennt , Gott jedoch aufrichtigen Herzens sucht und seinen durch den Anruf des Gewissens erkannten Willen unter dem Einfluß der Gnade in den Taten zu erfüllen versucht , kann das ewige Heil erlangen ( LG 16 ) [ Vgl . DS 3866-3872 ] .
=S=> Kte 848 Wenngleich Gott Menschen , die das Evangelium ohne ihre Schuld nicht kennen , auf Wegen , die er weiß , zum Glauben führen kann , ohne den es ‚unmöglich‘ ist , ihm ‚zu gefallen‘ ( Hebr 11,6 ) , so liegt doch auf der Kirche die Notwendigkeit und zugleich das heilige Recht der Verkündigung der Frohbotschaft ( AG 7 ) an alle Menschen .
=S=> Kte Die Mission - eine Forderung der Katholizität der Kirche
=S=> Kte 849 Der Missionsaufirag . Zu den Völkern von Gott gesandt , soll die Kirche das allumfassende Sakrament des Heils sein . So müht sie sich gemäß dem innersten Anspruch ihrer eigenen Katholizität und im Gehorsam gegen den Auftrag ihres Stifters , das Evangelium allen Menschen zu verkünden ( AG 1) : Geht zu allen Völkern , und macht alle Menschen zu meinen Jüngern ; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes , und lehrt sie , alles zu befolgen , was ich euch geboten habe . Seid gewiß : Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt ( Mt 28 , 19-20 ) .
=S=> Kte 850 Ursprung und Ziel der Mission . Der Missionsauftrag des Herrn hat seinen Ursprung in der ewigen Liebe der heiligsten Dreifaltigkeit : Die pilgernde Kirche ist ihrem Wesen nach missionarisch [ das heißt als Gesandte unterwegs ] , da sie selbst ihren Ursprung aus der Sendung des Sohnes und der Sendung des Heiligen Geistes herleitet gemäß dem Plan Gottes des Vaters ( AG 2 ) . Das letzte Ziel der Mission ist es , die Menschen an der Gemeinschaft teilhaben zu lassen , die zwischen dem Vater und dem Sohn im Geist der Liebe besteht [ Vgl . RM 23 ] .
=S=> Kte 851 Der Beweggrund zur Mission ist die Liebe Gottes zu allen Menschen . Aus ihr hat die Kirche von jeher die Pflicht und die Kraft ihres Missionseifers geschöpft , denn die Liebe Christi drängt uns . . . ( 2 Kor 5,14 ) [ Vgl . AA 6 ; RM 11 ] . Gott will ja , daß alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen ( 1 Tim 2,4 ) . Gott will , daß alle durch die Erkenntnis der Wahrheit das Heil erlangen . Das Heil findet sich in der Wahrheit . Wer dem Antrieb des Geistes der Wahrheit gehorcht , ist schon auf dem Weg zum Heil ; die Kirche aber , der diese Wahrheit anvertraut worden ist , muß dem Verlangen des Menschen entgegenkommen und sie ihm bringen . Weil die Kirche an den allumfassenden Heilsratschluß glaubt , muß sie missionarisch sein .
=S=> Kte 852 Die Wege der Mission . Der Heilige Geist ist wahrlich die Hauptperson für die ganze kirchliche Sendung ( RM 21 ) . Er führt die Kirche auf die Missionswege . Sie setzt die Sendung Christi selbst fort , der den Armen die frohe Botschaft zu bringen gesandt war , und entfaltet sie die Geschichte hindurch . Deshalb muß sie unter Führung des Geistes Christi denselben Weg gehen , den Christus gegangen ist , nämlich den Weg der Armut , des Gehorsams , des Dienens und des Selbstopfers bis zum Tode hin , aus dem er dann durch seine Auferstehung als Sieger hervorging ( AG 5 ) . Das Blut der Christen ist ein Same ( Tertullian , apol . 50 ) .
=S=> Kte 853 Auf ihrem Pilgerweg erfährt die Kirche aber auch , wie groß der Abstand ist zwischen der von ihr verkündeten Botschaft und der menschlichen Schwäche derer , denen das Evangelium anvertraut ist ( GS 43,6 ) . Nur auf dem Weg der Buße und Erneuerung ( LG 8 ) , auf dem schmalen Weg des Kreuzes voranschreitend ( AG 1 ) kann das Gottesvolk das Reich Christi ausbreiten [ Vgl . RM 12-20 ] . Wie aber Christus das Werk der Erlösung in Armut und Verfolgung vollbrachte , so ist [ auch ] die Kirche berufen , denselben Weg einzuschlagen , um den Menschen die Früchte des Heiles mitzuteilen ( LG 8 ) .
=S=> Kte 854 In ihrer Sendung geht die Kirche . . . den Weg mit der ganzen Menschheit gemeinsam und erfährt das gleiche irdische Geschick wie die Welt und ist gewissermaßen der Sauerteig und gleichsam die Seele der in Christus zu erneuernden und in die Familie Gottes umzugestaltenden menschlichen Gesellschaft ( GS 40,2 ) . Die Mission erfordert somit Geduld . Sie beginnt mit der Verkündigung des Evangeliums an die Völker und Gruppen , die noch nicht an Christus glauben [ Vgl . RM 42-47 ] ; sie geht weiter in der Errichtung christlicher Gemeinden , die Zeichen der Gegenwart Gottes in der Welt ( AG 15 ) sein sollen , und in der Gründung von Ortskirchen [ Vgl . RM 48-49 ] . Sie erfordert einen Vorgang der Inkulturation , durch den das Evangelium in den Kulturen der Völker eingepflanzt wird [ Vgl . RM 52-54 ] , und es bleibt ihr nicht erspart , auch Mißerfolge zu erleben . Was die Menschen , Gemeinschaften und Völker anlangt , so berührt und durchdringt sie diese nur schrittweise , und nimmt sie so in die katholische Fülle auf ( AG 6 ) .
=S=> Kte 855 Die Mission der Kirche erfordert das Bemühen um die Einheit der Christen [ Vgl . RM 50 ] . Gerade die Spaltungen der Christen sind für die Kirche ein Hindernis , daß sie die ihr eigene Fülle der Katholizität in jenen Söhnen wirksam werden läßt , die ihr zwar durch die Taufe zugehören , aber von ihrer völligen Gemeinschaft getrennt sind . Ja , es wird dadurch auch für die Kirche selber schwieriger , die Fülle der Katholizität unter jedem Aspekt in der Wirklichkeit des Lebens auszuprägen ( UR 4 ) .
=S=> Kte 856 Die Missionsaufgabe erfordert einen respektvollen Dialog mit denen , die das Evangelium noch nicht annehmen [ Vgl . RM 55 ] . Die Gläubigen können aus diesem Dialog für sich selbst Gewinn ziehen , indem sie all das besser kennenlernen , was immer an Wahrheit und Gnade schon hei den Heiden sich durch eine Art von verborgener Gegenwart Gottes findet ( AG 9 ) . Wenn die Gläubigen jenen die frohe Botschaft verkünden , die sie noch nicht kennen , tun sie es , um das Wahre und Gute , das Gott unter den Menschen und Völkern verbreitet hat , zu kräftigen , zu ergänzen und zu erhöhen und um diese Menschen von Irrtum und Bosheit zu reinigen zur Herrlichkeit Gottes , zur Beschämung des Satans und zur Seligkeit des Menschen ( AG 9 ) .