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Dokument KATECHISMUS der katholischen Kirche 2007
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1741
=M=> Kte Der Name des Heiligen Geistes
=S=> Kte 691 Heiliger Geist ist der Name dessen , den wir mit dem Vater und dem Sohn anbeten und verherrlichen . Die Kirche hat diesen Namen vom Herrn übernommen und spricht ihn bei der Taufe ihrer neuen Kinder aus [ Vgl . Mt 28,19 ] . Der Ausdruck Geist gibt das hebräische Wort Ruach wieder , das zunächst Hauch , Luft , Wind bedeutet . Jesus gebraucht das eindrucksvolle Bild vom Wind , um Nikodemus das ganz Neue dessen verspüren zu lassen , der der Hauch Gottes , der göttliche Geist in Person ist [ Vgl . Joh 3,5-8 ] Andererseits sind Geist und heilig göttliche Eigenschaften , die den drei göttlichen Personen gemeinsam sind . Die Schrift , die Liturgie und die Sprache der Theologie verbinden die beiden Begriffe , um die nicht in Worte zu fassende Person des Heiligen Geistes zu bezeichnen , ohne daß eine Verwechslung mit den anderen Verwendungen der Begriffe Geist und heilig möglich ist .
=M=> Kte Die Benennungen des Heiligen Geistes
=S=> Kte 692 Wenn Jesus das Kommen des Heiligen Geistes ankündigt und verheißt , nennt er ihn Paraklet , wörtlich : ad-vocatus , den Herbeigerufenen [ Joh 14,16.26;15,26;16,7 ] . Paraklet wird für gewöhnlich mit Tröster oder Beistand wiedergegeben , wobei aber Jesus der erste Beistand ist [ Vgl . 1 Joh 2,1 ] . Der Herr selbst nennt den Heiligen Geist Geist der Wahrheit ( Joh 16,13 ) .
=S=> Kte 693 Neben dem Namen , der in der Apostelgeschichte und in den Briefen am meisten gebraucht wird , finden sich beim hl . Paulus die Bezeichnungen : der Geist der Verheißung ( Gal 3,14 ; Eph 1,13 ) ; der Geist der Sohnschaft ( Röm 8,15 ; Gal 4,6 ) ; der Geist Christi ( Röm 8,11 ) ; der Geist des Herrn ( 2 Kor 3,17 ) ; der Geist Gottes [ Röm 8,9. 14;15,19;1 Kor 6,11;7,40 ] , und beim hl . Petrus der Geist der Herrlichkeit ( 1 Petr 4,14 ) .
=M=> Kte Die Sinnbilder des Heiligen Geistes
=S=> Kte 694 Das Wasser . Bei der Taufe ist das Wasser ein Sinnbild des Wirkens des Heiligen Geistes , denn nach der Anrufung des Heiligen Geistes wird es zum wirksamen sakramentalen Zeichen der Wiedergeburt . So wie wir im Fruchtwasser unserer ersten Geburt entgegenwuchsen , ist das Taufwasser ein Zeichen dafür , daß unsere Geburt zum göttlichen Leben uns im Heiligen Geist geschenkt wird . In einem Geist getauft , sind wir auch mit dem einen Geist getränkt ( 1 Kor 12,13 ) . Der Geist ist also in Person das lebendige Wasser , das aus dem gekreuzigten Christus quillt [ Vgl . Joh 19,34 ; 1 Joh 5,8 ] und uns das ewige Leben schenkt [ Vgl . Job 4,10-14 ; 7,38 ; Ex 17,1-6 ; Jes 55,1 ; Sach 14,8 ; 1 Kor 10,4 ; Orfb 21,6;22,17 ]
=S=> Kte 695 Die Salbung . Ein Sinnbild des Heiligen Geistes ist auch die Salbung mit [ Vgl . 1 Joh 2,20. 27;2 Kor 1,21 ] und zwar sosehr , daß sie zu einem Synonym für ihn wird [ Vgl . Ex 30,22-32 ] . In der christlichen Initiation ist sie das sakramentale Zeichen der Firmung , die in den Ostkirchen deshalb Chrismation genannt wird . Um jedoch die ganze Bedeutungskraft dieses Sinnbildes zu erfassen , muß man auf die erste Salbung zurückkommen , die der Heilige Geist vorgenommen hat : die Salbung Jesu . Christus [ Übersetzung des hebräischen Wortes Messias ] bedeutet der mit dem Geist Gottes Gesalbte . Schon im Alten Bund gab es Gesalbte des Herrn [ Vgl . 1 Sam 16,13 ] ; vor allem David war ein Gesalbte Jesus ist aber der einzigartig von Gott Gesalbte : die menschliche Natur , die der Sohn annimmt , ist ganz vom Heiligen Geist gesaibt . Jesus wird durch den Heiligen Geist zum Christus [ Vgl . Lk 4,18-19 ; Jes 61,1 ] . Die Jungfrau Maria empfängt Christus durch den Heiligen Geist , der ihn durch den Engel schon be i seiner Geburt als Christus bekanntgibt [ Vgl . Lk 2,11]und der Simeon in den Tempel führt , damit dieser den Gesalbten des Herrn sehe [ Vgl . Lk 2,26-27 ] . Er ist es , der Christus erfüllt [ Vgl . Lk 4,1 ] und dessen Kraft von Christus ausgeht , wenn dieser Heilungen und Heilstaten vollbringt [ Vgl . Lk 6,19 ; 8,46 ] . Er endlich ist es , der Jesus von den Toten auferweckt [ Vgl . Röm 1,4 ; 8,11 ] . In seiner Menschennatur , die Siegerin ist über den Tod [ Vgl . Apg 2,36 ] , voll und ganz zum Christus geworden , spendet Jesus überreichlich den Heiligen Geist , bis die Heiligen in ihrer Vereinigung mit der Menschennatur des Gottessohnes zum vollkom . menen Menschen werden und Christus in seiner vollendeten Gestalt darstellen ( Eph 4,13) : den ganzen Christus , wie der hl . Augustinus sagt .
=S=> Kte 696 Das Feuer . Während das Wasser die Geburt und die Fruchtbarkeit des Lebens versinnbildet , das im Heiligen Geist geschenkt wird , symbolisiert das Feuer die verwandelnde Kraft der Taten des Heiligen Geistes . Der Prophet Elija , der aufstand wie Feuer und dessen Wort wie ein flammender Ofen [ Vgl . 2 Kor 1,22 ; Eph 1,13;4,30 ] war ( Sir 48,1 ) , zieht durch sein Gebet auf das Opfer vom Berge Karmel Feuer vom Himmel herab [ Vgl . 1 Kön 18,38-39 ] - Sinnbild des Feuers des Heiligen Geistes , der , was er erfaßt , umwandelt . Johannes der Täufer , der mit dem Geist und mit der Kraft des Elija dem Herrn vorangeht " ( Lk 1,17 ) , kündigt Christus als den an , der mit dem Heiligen Geist und mit Feuer tauft ( Lk 3,16 ) . Von diesem Geist wird Jesus sagen : Ich bin gekommen , um Feuer auf die Erde zu werfen . Wie froh wäre ich , es würde schon brennent ( Lk 12,49 ) . In Zungen wie von Feuer kommt der Heilige Geist am Pfingstmorgen auf die Jünger herab und erfüllt sie ( Apg 2,3-4 ) . In der geistlichen Überlieferung bleibt diese Symbolik des Feuers eines der sprechendsten Sinnbilder des Wirkens des Heiligen Geistes [ Vgl . Johannes vom Kreuz , Ilama ] . Löscht den Geist nicht aus ! ( 1 Thess 5,19 ) .
=S=> Kte 697 Die Wolke und das Lieht . Diese beiden Sinnbilder sind stets miteinander vorhanden , wenn der Heilige Geist in Erscheinung tritt . Schon bei den Theophanien des Alten Testamentes offenbart die bald dunkle , bald lichte Wolke den lebendigen , rettenden Gott , indem sie seine überirdische Herrlichkeit verhüllt . So bei Mose auf dem Berg Sinai [ Vgl . Ex 24,15-18 ] , im Offenbarungszelt [ Vgl . Ex 33,9-10 ] und während des Durchzugs durch die Wüste [ Vgl . Ex 40,36-38 ; 1 Kor 10,1-2 ] ; bei Salomo bei der Tempelweihe [ Vgl . 1 Kön 8,10-12 ] . Diese Bilder sind durch Christus im Heiligen Geist in Erfüllung gegangen . Der Geist kommt auf die Jungfrau Maria herab und überschattet sie , damit sie Jesus empfängt und gebiert ( Lk 1,35 ) . Auf dem Berg der Verklärung kommt er in einer Wolke , wirft einen Schatten über Jesus , Mose und Elija , Petrus , Jakobus und Johannes , und eine Stimme aus der Wolke ruft : Das ist mein auserwählter Sohn , auf ihn sollt ihr hören ( Lk 9,34-35 ) . Die gleiche Wolke entzieht schließlich
=S=> Kte 698 Das Siegel ist ein Sinnbild , das dem der Salbung nahesteht . Christus ist es ja , den der Vater mit seinem Siegel beglaubigt hat ( Joh 6,27 ) , und in ihm prägt der Vater auch uns sein Siegel ein 1. Weil das Bild des Siegels [ griechisch sphragis bei den Sakramenten der Taufe , der Firmung und der Weihe die unauslöschliche Wirkung der Salbung des Heiligen Geistes andeutet , wurde es in einigen theologischen Traditionen gebraucht , um den unauslöschlichen Charakter , das Mal , zum Ausdruck zubringen , das diese drei unwiederholbaren Sakramente einprägen .
=S=> Kte 699 Die Hand . Jesus heilt Kranke [ Vgl . Mk 6,5;8,23 ] und segnet kleine Kinder [ Vgl . Mk 10,16 ] , indem er ihnen die Hände auflegt . In seinem Namen tun die Apostel das gleiche [ Vgl . Mk 16,18 ; Apg 5,12;14,3 ] . Durch die Auflegung der Hände der Apostel wird der Heilige Geist gespendet [ Vgl . Apg 8,17-19;13,3;19,6 ] . Der Hebräerbrief rechnet die Handauflegung zu den Grundelementen seiner Lehre [ Vgl . Hebr 6,2 ] . In ihren sakramentalen Epiklesen hat die Kirche dieses Zeichen der alles vermögenden Ausgießung des Heiligen Geistes bewahrt .
=S=> Kte 700 Der Finger . Durch den Finger Gottes treibt Jesus die Dämonen aus ( Lk 11,20 ) . Während das Gesetz Gottes vom Finger Gottes auf steinerne Tafeln geschrieben wurde ( Ex 31,18 ) , ist der von den Aposteln ausgefertigte Brief Christi . . . geschrieben . . . mit dem Geist des lebendigen Gottes , nicht auf Tafeln aus Stein , sondern - wie auf Tafeln in Herzen von Fleisch ( 2 Kor 3,3 ) . Der Hymnus Veni , Creator Spiritus ruft den Heiligen Geist an als den Finger der Rechten des Vaters .
=S=> Kte 701 Die Taube . Am Ende der Sintflut ( die ein Sinnbild der Taufe ist ) kehrte die Taube , die von Noach aus der Arche herausgelassen worden war , mit einem frischen Ölzweig im Schnabel zurück als Zeichen dafür , daß die Erde wieder bewohnbar war [ Vgl . Hebr 6,2 ] . Als Christus aus dem Wasser seiner Taufe steigt , läßt sich der Heilige Geist wie eine Taube auf ihn nieder und ruht auf ihm [ Vgl . Mt 3,16 pur ] . Der Geist senkt sich in das gereinigte Herz der Getauften und ruht darin . In einzelnen Kirchen wird die heilige Eucharistie in einem taubenförmigen Metallbehälter [ columbarium ] aufbewahrt , der über dem Altar aufgehängt ist . Die Taube ist in der christlichen Ikonographie von jeher Sinnbild des Heiligen Geistes .